Social Learning

Gemeinsames Lernen am Arbeitsplatz

Der Mensch ist ein soziales Wesen, dessen Verhalten durch die Interaktion mit anderen Menschen geprägt wird. Das gilt auch für das Lernen. Hier kommt Social Learning ins Spiel. Es beschreibt das Lernen durch den aktiven Austausch mit Kollegen, Vorgesetzten, Coaches und Mentoren. Geprägt wurde der Begriff zu großen Teilen durch den Wissenschaftler Albert Bandura, einem Vertreter der 70:20:10 Regel. Nach dieser Regel eignen wir uns 70 Prozent unseres Wissens durch Beobachtung von Anderen an. 20 Prozent entstehen im Rahmen von Interaktion, 10 Prozent lernen wir auf dem konventionellen Weg. Bandura definiert Lernen als sozialen Akt, in digitalen Zeiten wird das Modell ergänzt durch den Einsatz von Social Media Plattformen.

Social Learning: Die Technik dahinter

Keine Sorge, Facebook und Co haben beim Social Learning keine Funktion. Vielmehr setzen Personaler auf eigene, interne Plattformen, die dem Datenschutz gerecht werden und das Lernen didaktisch unterstützen. Sie ermöglichen Mitarbeitern die Kommunikation und den Informationsaustausch und damit den unternehmensweiten Wissensaustausch. Damit bilden die Plattformen die technische Grundlage für Social Learning. Diese ist gerade zu Zeiten der Corona-Pandemie wichtig, weil sie Mitarbeitern auch im Home Office die Möglichkeit bietet, voneinander und miteinander zu lernen. Gesteuert wird der Vorgang von der Personalabteilung, die unterschiedlichen Content oder Programme entwickelt. Social Learning wird immer populärer: Einer Umfrage der Brandon Hall Group zufolge planen 73 Prozent der Unternehmen in Zukunft verstärkt in Social Learning zu investieren.

Wie funktioniert Social Learning genau?

Social Learning findet heute meist im digitalen Raum statt. Digital Social Learning funktioniert ortsunabhängig und unternehmensweit, was gerade internationalen Konzernen in die Karten spielt. Die Personalentwicklung verantwortet alle Maßnahmen auf den Social Learning Plattformen. Sie stellt E-Learning-Angebote zur Verfügung oder verknüpft Mitarbeiter für Onlineaktivitäten. Beispiele für Contentformate und Lernprogramme sind:

• User Generated Content: Beschäftigte produzieren Kursinhalte mithilfe von Videos, Fotos oder Infografiken. Sie berichten darin Erfolge, Problemlösungen und innovative Ideen.

• Wettbewerb & Gamification-Aktivitäten verleihen Social Learning eine spielerische Note und laden ein zur Interaktion.

• Foren und Q&A-Formate mit Experten oder Wissensträgern regen die Kommunikation an und helfen beim Wissenserwerb.

• Mentoren begleiten die Lernenden auf ihrem Weg auch digital.

• Live Events: Die Begegnung im analogen Raum kann Social Learning bereichern und ergänzen.

Welche Vorteile hat Social Learning für Unternehmen?

Social Learning bringt Mitarbeiter zusammen, sei es digital oder analog. Der Wissenserwerb geschieht durch das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen, das Ergebnis ist ein kollektives Know-how und eine Reduktion der Gefahr von Wissen-Silos. Auch verborgenes Wissen kann in der Kommunikation und Interaktion zutage treten und nutzbar gemacht werden. Das gilt im Übrigen auch für Kompetenzen. Eigenschaften und Skills wie Kommunikationsstärke oder Teamfähigkeit können durch Social Learning entdeckt, gefordert und gefördert werden.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.