Ideenmanagement

Das Ideenmanagement ist ein fester Bestandteil der Unternehmens- und Personalführung

Betriebliches Vorschlagswesen. Das klingt wenig schmissig oder kreativ, ist im Kern aber das, was den Bereich Ideenmanagement ausmacht. Es geht darum, interne und externe Abläufe und Prozesse zu optimieren oder innovative Wege zu gehen, und zwar mithilfe der Ideen der eigenen Mitarbeiter. In den 60er Jahren noch verpönt als Aufruf zur Anarchie im Betrieb, hat sich das Ideenmanagement inzwischen zu einem festen Instrument in der Unternehmens- und Personalführung gemausert. Während das betriebliche Vorschlagswesen allerdings ursprünglich auf einen bestimmten Zeitraum und Prozess begrenzt war, versteht sich das Ideenmanagement heute als dauerhafter Teil der Unternehmenskultur.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Wer kennt die Abläufe im Unternehmen besser als die eigenen Mitarbeiter? Gestaltungsräume und ein agiles Mitarbeiter Engagement schaffen zudem Identifikation mit dem als auch Vertrauen in den Arbeitgeber. Das Ergebnis ist eine wertschätzende Atmosphäre, die die Personalfluktuation verringert und neue Talente anziehen kann. Kurz: Ideenmanagement zahlt ins Employer Branding ein. Damit fällt es auch in den Bereich der HR.

Ideenmanagement braucht Struktur und Motivatoren

Klingt prima, und dennoch hat das Ideenmanagement seine Tücken.

• Mitarbeiter geraten in Gefahr, als Besserwisser im Team dazustehen.

• Ideen werden nicht an die Führungsebene weitergeleitet, da die Strukturen fehlen.

• Es erfolgt kein Feedback.

• Es fehlen motivierende Maßnahmen, die das betriebliche Vorschlagswesen fördern.

Kreative Techniken und Methoden

Fakt ist: Wenn das Ideenmanagement nicht gelebter Teil der Unternehmenskultur ist, neigt es dazu, einzuschlafen. Wenn Entscheidungswege zu lang sind und Ideen nicht in die Managementebene gelangen, haftet dem ganzen schnell das Gefühl der Zeitverschwendung an. Aufgabe der Personalabteilung ist es also, die Prozesse und die Kommunikation über Ideen dynamisch zu halten, zum Beispiel mit:

• der geführten Ideengenerierung: Gute Ideen werden in Form von internen Kampagnen und Workshops von allem Mitarbeitern oder in dynamischen Teams weiter entwickelt.

• regelmäßigen Ideen-Challenges und Aufrufen

• Zeit. Denn gute Ideen brauchen Zeit. Diese sollte innerhalb der Arbeitszeitgestaltung mitgedacht und eingeräumt werden.

Von der Ideenfindung zur Ideenumsetzung: Wege und Kanäle

In vielen Unternehmen ist er noch zu finden: der Ideen-Briefkasten, in dem Mitarbeiter ihre Anregungen auf kleinen Zetteln auch anonym einwerfen können. Oftmals führt dieser Briefkasten ein Leben im Unbekannten, Spinnweben umranken ihn. Wenn Leerungsintervalle immer länger und die Zettel immer weniger werden, dann ist das Ideenmanagement ein Rohrkrepierer.

Es gibt zeitgemäßere Kanäle für das Ideenmanagement, zum Beispiel die Installation von digitalen Räumen: eine Art Ideen-Cloud oder ein Bereich im Intranet. Wichtig ist nur, dass es mindestens einen Gutachter gibt, der die Ideen regelmäßig sichtet, Feedback gibt, sie erneut in die Runde wirft und weiterleitet. In einigen Unternehmen suchen sich Mitarbeiter auch sogenannte Sponsoren für ihre Ideen. Das sind Mitglieder der Geschäftsleitung, die dann als Sprachrohr für ausgewählte Vorschläge fungieren.

Um Ideenmanagement erfolgreich zu gestalten, braucht es also:

• im Vorfeld definierte Ressourcen und Kanäle

• Ansprechbarkeit auch innerhalb der oberen Managerebene

• Transparenz und Feedback auch bei abgelehnten Ideen

Und wann ist eine Idee eine gute Idee? Wenn sie spürbare, positive Veränderungen innerhalb des Unternehmens bewirkt. Die Definition von Kennzahlen und Bewertungselementen ist eine Voraussetzung, um die Veränderung überhaupt bemessen zu können. Überzeugt eine Idee in der Anwendung und im Ergebnis, erhält der Ideengeber in der Regel eine Prämie. Das motiviert allerdings nur, wenn diese nicht zu schmächtig ausfällt. Wer hier spart, spart am falschen Ende.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.