HR-Trends 2020
Vier HR-Trends 2020
Zwei Punkte bestimmen die HR-Trends 2020 – und werden wohl auch die kommenden Jahre maßgeblich beeinflussen: die Digitalisierung und neue Formen der Zusammenarbeit. Zusätzlichen Drive hat ihnen nicht zuletzt die Corona-Pandemie beschert. Stichwort Home Office. Aber was bedeutet das genau? Welche Themen stehen 2020 ganz oben auf der Liste von HR-Verantwortlichen?
Der LinkedIn-Report „Global Talent Trends 2020“ befragte weltweit Personaler nach ihrer Einschätzung, welche Entwicklungen am bedeutendsten sind. Dabei kristallisierten sich vier Themen heraus.
HR-Trends 2020: Employee Experience
Der War for Talents mit all seinen Begleiterscheinungen sorgt dafür, dass die Mitarbeiterzufriedenheit oder auch Employee Experience immer wichtiger wird. Nicht der Mitarbeiter arbeitet fürs Unternehmen, sondern das Unternehmen für den Mitarbeiter. Diese Entwicklung greift tief in die Struktur der Unternehmen ein und verändert das Recruiting fundamental. Es geht darum, frühzeitig die Bedürfnisse und Wünsche potentieller Mitarbeiter abzubilden und konsequent zu erfragen. Unternehmen müssen ihr Personal verstehen, in sie investieren. Ein neues Führungsverständnis muss in die Organisation implantiert werden. Ein Thema, das die HR mit Sicherheit auch nach 2020 beschäftigen wird.
HR-Trends 2020: HR-Analytics
Daten sind das neue Gold. Die Zukunft gehört der datengetriebenen, automatisierten Personalentscheidung, sowohl im Recruiting als auch im Personalmanagement. Bisher setzten vor allem Konzerne auf die analytischen Tools und schlauen Algorithmen, aber der LinkedIn Report zeigt, dass dieses Thema auf der Agenda der Mehrheit aller Befragten steht. HR-Analytics schaffen ein schnelles wie schlagkräftiges Fundament für alle relevanten Prozesse im Personalwesen. Unterschiedliche Analysetechniken können sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit und den gesamten Bewerbungsprozess auswirken. Intuition war gestern, heute und in Zukunft zählen Kennzahlen und Fakten.
HR-Trends 2020: Internal Recruiting
Laut LinkedIn bleiben Mitarbeiter ihren Arbeitgebern durchschnittlich 41 Prozent länger treu, wenn diese vakante Stellen intern besetzen. Internal Recruiting schafft also eine Mitarbeiterbindung durch gezielten Invest in eine konsequente Mitarbeiterentwicklung. Eine der größten Hürden bei der internen Stellenbesetzung ist das Gefühl von Arbeitgebern und Führungspersonen, Talente gehen lassen zu müssen, indem man ihnen innerhalb des Unternehmens eine neue Position verleiht. Doch genau das kann Talente langfristig an ein Unternehmen binden. Skills verändern sich ebenso wie Interessen oder persönliche Vorlieben. Besser, der Mitarbeiter verändert sich im und mit dem Unternehmen als ohne. Voraussetzung für das erfolgreiche Internal Recruiting ist eine HR-Abteilung, die die Bedürfnisse der Mitarbeiter im Blick hat und dem Prinzip des Social Listenings folgt. Instrumente wie Job Rotation oder Job Enrichment bieten erfolgsversprechende Ansätze in der Personalentwicklung.
HR-Trend 2020: Multigenerational Workforce
Baby Boomer, Generation X, Millennials und die Generation Z, sie alle sind aktiv auf dem Arbeitsmarkt. Jede Generation hat ihre Stärken, Talente und auch Schwächen. Daraus eine effiziente Workforce zu schaffen, ist eine der großen Herausforderungen von Personalern. Das funktioniert – aber nur, wenn jeder Kandidat und jeder Mitarbeiter als Individuum erkannt und behandelt wird und Stereotypen innerhalb der Organisation keinen Platz mehr finden. Stichwort Mitarbeiterzufriedenheit.
Die multigenerationale Belegschaft zu formen und das Recruiting genau darauf auszurichten, ist mit Sicherheit ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben.
Weitere HR-Trends: New Leadership und Mitarbeiter Engagement
Straffe Hierarchie und Präsenzpflicht waren gestern. Zumindest auf dem Papier. New Work und New Leadership sind nicht erst 2020 angesagt, aber so langsam spricht sich herum, dass es sich lohnt, diese Begriffe auch mit Inhalt zu füllen. Die Definition von guter Führung ändert sich im Zuge des New Work-Trends. Führung heißt, ein Team als solches wahrzunehmen, eigene Schwächen einzugestehen, Fehler anderer zuzulassen, eine gute Feedback-Kultur zu leben und Identifikationspotential mit dem Unternehmen zu schaffen. Wer das schafft, fördert auch das Mitarbeiter Engagement, fängt deren Ideen auf und schafft Freiräume für Querdenker und Katalysatoren.
Fakt ist auch: Die Personalabteilung ändert ihren Status innerhalb der Organisation, arbeitet nicht mehr losgelöst von anderen Abteilungen, einzig und alleine dazu bestimmt, Stellen zu besetzen. Sie ist gut vernetzt, hat das Ohr ganz nah dran am Unternehmen und an der Führungsebene. Sie ist es, die Verbindungen schafft und für ein lebendiges Netzwerk sorgt.
Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.