Generation X

Die Generation 1965 bis 1980

Die Geburtenjahrgänge 1965 bis 1980 gehören zur sogenannten Generation X (Gen X). Sie sind die Nachfolgegeneration der Baby Boomer, einer Generation, die für gesellschaftliche Umbrüche gesorgt hat. Die Diskussion um die Gleichstellung der Frau geht beispielsweise auf ihr Konto. Die Generation X ist gekennzeichnet von den großen Idealen und zerplatzten Träumen ihrer Eltern. Der Titel wurde ihnen übrigens vom Autoren Douglas Coupland verliehen. In seinem Buch „Generation X: Tales for an Accelerated Culture“ versucht er, dem Lebensgefühl dieser Generation auf den Grund zu gehen.

Generation X: Merkmale

Das Umfeld der Generation X ist geprägt vom Kalten Krieg, von ansteigenden Scheidungsraten und Arbeitslosenzahlen. Die Mitglieder der Gen X erleben die Frustration, die die Baby Boomer ihnen mit der sich abschwächenden Aufbruchstimmung hinterließen. Der schmutzige, energetisch-bockige Sound des Grunge und Alternative prägen ihre Jugend. Bands wie Nirvana verkörpern ihr Lebensgefühl, Curt Cobain wird zur Ikone einer ganzen Generation. Die Gen X ist in ihrer Jugend vor allem eines: ziellos und pessimistisch. Häufig nennt man sie auch Twentysomethings oder Slackers. Professionell gelangweilte Abhänger, teils mit hohem Bildungsniveau, vielfach auch aus prekären Haushalten stammend. Sie wachsen in einer Überflussgesellschaft auf, fühlen sich überfordert, verfallen der Faszination von TV und Video Games und verbringen ihre Freizeit vor dem Bildschirm. Sie sind desillusioniert.

Die Generation X im Job

So perspektivlos diese Generation in der Jugend war, so karrierebewusst tritt sie im Erwachsenenalter auf. Sie erlebt die Anfänge der Digitalisierung, einige der heute führenden Internet- und Tech-Pioniere wie Elon Musk (Tesla) entstammen dieser Generation. Sie sind Aufsteiger, beißen sich durch, sind aber auch die ersten Opfer des Burnouts. Die Folge ist, dass die Generation X heute einen hohen Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance legt. Statussymbole wie ein Dienstwagen gehören zu ihrer Arbeitswelt ebenso wie eine leistungsbezogene Vergütung und eine wertschätzende Personalführung. Risikofreudig ist diese Generation nicht wirklich. Sie mag die Sicherheit. Mit Ausnahmen, siehe Elon Musk.

Die Generation X ist begehrt auf dem Arbeitsmarkt

In Zeiten des Fachkräftemangels sollten Personaler die Mitglieder der Generation X nicht aus den Augen verlieren. Immerhin sind ihre ältesten Vertreter um die 50 Jahre alt und damit noch weit entfernt vom Ruhestand. Sie verfügen über Berufserfahrung und können im Unternehmen wichtige Impulse setzen. Allerdings bringen Sie auch eine gewisse Diskussionsfreudigkeit und ein Standing mit. Sie mögen in ihrer Jugend keine lautstarken Revolutionen auf die Beine gestellt haben, das Hinterfragen von Autoritäten und Traditionen aber ist Teil ihrer DNA.

Die Generation X im Recruiting

Ihre Ansprache im Recruiting folgt anderen Regeln als die der nachfolgenden Generationen. Statussymbole beispielsweise spielen bei der Generation Y oder Z eher eine untergeordnete Rolle, auch das überdurchschnittlich gute Gehalt steht nicht mehr ganz oben auf der Wunschliste. Hingegen legen laut Employer-Brand-Studie 2019 (Randstad) ganze 61 % der Generation X-Mitglieder Wert auf eine gute Bezahlung. Optionen wie Arbeitszeitflexibilisierung, klare Aufgabenbeschreibungen und Möglichkeiten in der beruflichen Weiterentwicklung sprechen diesen Geburtenjahrgang an. Abhängen war gestern: Heute schätzt die Generation X Herausforderungen – im klar abgesteckten Rahmen.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.