Job Rotation

Übernahme von neuen Aufgaben

Die Job Rotation bringt zweifelsohne Dynamik in ein Unternehmen und die Arbeitsplatzgestaltung von Mitarbeitern. Wie Job Enrichment oder Job Enlargement zählt dieses Instrument zu denen der Personalentwicklung und ist auf der Ebene „Training on the Job“ angesiedelt.

Job Rotation: Definition

Bei der Job Rotation geht es nicht um die Anreicherung oder Erweiterung, sondern um die Übernahme von gänzlich neuen Aufgaben. Dabei gibt der Mitarbeiter alte Aufgaben ab. Er übernimmt also eine andere Funktion innerhalb des Unternehmens. Von den Instrumenten der Personalentwicklung ist dieses für Organisationen das herausforderndste. Es hat Risiken. Aber auch Vorteile.

Was bringt Job Rotation?

Flexibilität. Routine und eingefahrene Strukturen haben bei der Job Rotation wenig Chancen. Deshalb gibt es dieses Instrument. Erfunden wurde es, um der Monotonie der Fließbandarbeit entgegenzuwirken. Ein weiterer Vorteil ist die Förderung des informellen Lernens, da Kollegen automatisch ihr Wissen untereinander austauschen. Die Job Rotation kann die Motivation am Arbeitsplatz steigern und sorgt für neue Perspektiven, was wiederum der Innovationskraft eines Unternehmens dienlich ist. Wer seinen Erfahrungsschatz ständig erweitert, kann bereits vorhandenes Know-how in seiner neuen Funktion anwenden und so zu einer Optimierung der Abläufe beitragen. So entstehen Ideen.

Risiken und Nebenwirkungen

Job Rotation braucht Mut seitens des Arbeitgebers und -nehmers. Sie kostet Zeit und Geld. Denn Fort- und Weiterbildungen sind in vielen Unternehmensbereichen unverzichtbar. Sie passt nicht in jede Branche: Hochspezialisierte oder sensible Jobs, beispielsweise im Finanz- oder Gesundheitswesen, eignen sich eher weniger für diese Maßnahme. Nicht jedes Personalnetz verträgt eine Job Rotation. Wo auf der einen Seite das Miteinander und der Austausch unter Kollegen sich verbessern können, kann auf der anderen Seite ein bestehendes Sozialgefüge empfindlich gestört werden. Es mangelt an Stabilität und verlässlichen Bezugssystemen. Die benötigen nicht alle Mitarbeiter, viele aber schon. Letztlich schwebt über allem die Gefahr der Überforderung der Mitarbeiter.

Personalentwicklung mit Feingefühl

Sinkende Employee Satisfaction, Fluktuation, negative Auswirkungen auf das Employer Branding können die Folgen einer erfolglosen Job Rotation sein. Steigende Motivation, Wissenszuwachs, ein optimiertes Ideenmanagement und das Freilegen von verborgenen Mitarbeiterpotentialen stehen dem gegenüber. Auszuloten, ob das Pendel ins Soll oder Haben schlägt, ist Aufgabe des Recruiters und der Personalabteilung. Das braucht Feingefühl und strategisches Vorgehen. Prescriptive Analytics können hier hilfreich sein: Sie geben automatisierte Handlungsempfehlungen auf Basis errechneter, datengestützter Szenarien und Mustern. Job Rotation sollte wohlbegründet und gut überlegt sein. Sonst geht der Schuss nach hinten los.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.