Job Enlargement

Die Aufgabenerweiterung

Job Enlargement zählt zu den Instrumenten der Personalentwicklung, die in den Bereich der Aufgabenerweiterung fallen. Weitere Tools sind Job Enrichment und die Job Rotation. Sie alle sind der Ebene „Training on the Job“ zuzuordnen, werden also direkt am Arbeitsplatz im alltäglichen Doing umgesetzt. Um in concludis die Aufgaben zu erweitern, müssen erst die richtigen Benutzerrechte vergeben werden.

Job Enlargement: Die Definition

Job Enlargement bedeutet, dass dem Mitarbeiter ein weiterer Aufgabenbereich anvertraut wird. Dieses geschieht natürlich nur nach Absprache und nicht gegen den Willen der betreffenden Person. Schließlich ist dieses Instrument eines, das den Mitarbeiter im Unternehmen aufbauen soll. Kurz: Hier geht’s nicht darum, Arbeitskräfte einzusparen.

Im Gegensatz zum Job Enrichment handelt es sich beim Job Enlargement um Tätigkeiten, die aus dem selben Bereich wie die bisherigen Aufgaben kommen und ihnen auch qualitativ entsprechen. Fortbildungen sind demnach nicht zwingend notwendig.

Was bringt Job Enlargement?

Neue Aufgaben signalisieren Vertrauen in und Wertschätzung der Mitarbeiter-Fähigkeiten. Das hat positive Auswirkungen auf dessen Arbeitszufriedenheit. Talente können so langfristig im Unternehmen aufgebaut werden, denn der sukzessive Ausbau ihrer Verantwortung sorgt dafür, dass am Arbeitsplatz keine Langeweile aufkommt. Im Idealfall zahlt Job Enlargement ins Employer Branding ein, weil Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich innerhalb des Unternehmens weiter zu entwickeln.

Job Enlargement hat den großen Vorteil, dass es in der Abwicklung meist unkompliziert ist: Der Mitarbeiter muss keine gänzlich neuen Kenntnisse lernen, teure Schulungen entfallen, hingegen wird das informelle Lernen gestärkt. Auch das ist Teil einer modernen Unternehmenskultur. Alles ganz einfach? Das dann doch nicht.

Job Enlargement: Risiken und Nebenwirkung

Mehr Aufgaben brauchen mehr Zeit: Die Auswirkungen auf die Arbeitszeitgestaltung sollten Personaler bei der Ausweitung von Tätigkeitsfeldern im Blick behalten. Und zwar dauerhaft. Kommunikation ist der Schlüssel, eine konsequente Feedback-Kultur gibt dem Mitarbeiter die Möglichkeit, die Personalabteilung über Engpässe oder Überforderung zu informieren. Denn mit einem Burnout oder dem Anhäufen von Überstunden ist keinem Arbeitgeber geholfen. Statt Motivation herrscht dann Frust. Zumal die Generation Z gesteigerten Wert auf eine klare Work-Life-Balance und geregelte Arbeitszeiten legt.

Job Enlargement eignen sich also nicht für jeden Kandidaten. Seine Wirksamkeit aber ist abhängig von der Motivation und Akzeptanz des Mitarbeiters, man kann es nicht einfach anordnen. Unternehmen, die ihre Personalentwicklung transformieren möchten, sollten am besten klein anfangen und einen ausgewählten Kreis von Mitarbeitern bezüglich einer Ausweitung des Aufgabenbereiches ansprechen oder ausgewählte Kandidaten rekrutieren, die zu diesem Anforderungsprofil passen. Job Enlargement lässt sich wie viele Training on the Job-Instrumente nicht über Nacht in eine Organisation implantieren. Es braucht Geduld, ein wachsames Auge und den passenden Mitarbeiter.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.