Employee-Assistance-Program

Gesundheitsförderung durch EAP

Ein Employee-Assistance-Program (EAP) ist eine Maßnahme der betrieblichen Gesundheitsförderung in Unternehmen in Form eines externen Beratungsangebots mit stark präventivem Charakter. Das Programm unterstützt Mitarbeiter, nicht nur berufliche und arbeitsplatzbezogene, sondern vor allen Dingen auch gesundheitliche und persönliche Fragestellungen zu klären. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der körperlichen sowie psychischen Belastung am Arbeitsplatz. Ziel ist es, Ressourcen im Unternehmen zu stärken sowie Krankenstände und Ausfallzeiten zu minimieren.

Konflikte am Arbeitsplatz, Mobbing, Stressmanagement, Suchtprobleme, Depression, Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen, rechtliche und finanzielle Fragen – das alles können Problemstellungen sein, die Mitarbeiter enorm belasten und in denen sie Unterstützung suchen. Und somit ist auch die Bandbreite an möglichen Themen und Fragestellungen im Employee-Assistance-Program groß. Ziel der Beratung ist es, eben diese Themen mit dem klaren Ziel anzugehen, sich den Herausforderungen lösungsorientiert zu stellen. Im Vordergrund steht bei der Kurzzeitberatung die Stärkung der Selbstverantwortung, dies gelingt unter anderem durch eine gezielte Hilfe zur Selbsthilfe. Damit die Betroffenen zu Handelnden werden, müssen zunächst die Belange der Mitarbeiter analysiert werden. Im Anschluss werden gemeinsam Maßnahmen zur Besserung erarbeitet und angestoßen.

Wie funktioniert das EAP?

Das Beratungsangebot zeichnet sich dabei durch einen bewusst niedrigschwelligen Zugang aus. Den Mitarbeitern und Führungskräften werden die Möglichkeiten der Kontaktaufnahme zur Beratungsstelle zur Verfügung gestellt. Die Kontaktaufnahme und Beratung erfolgt telefonisch, mit Hilfe von speziellen Online-Tools oder im persönlichen Gespräch. Der Erstkontakt zur Beratungsstelle erfolgt anonym, im Anschluss wird ein geeigneter Berater bestimmt, der wiederum zum Betroffenen Kontakt aufnimmt.

Die Beratung selbst läuft vertraulich und aufgrund der externen Rolle auch neutral ab. Letzteres hat den Vorteil, dass eine externe Beratung aus Sicht des betroffenen Mitarbeiters nicht durch das Unternehmen oder unternehmerische Strukturen beeinflusst ist. Zudem fällt es dem Betroffenen leichter, sich dem externen Berater zu öffnen. Ziel der Beratung ist es, Probleme zu lösen oder je nach Bedarf auch weiterführende Maßnahmen in die Wege zu leiten. Ein Employee-Assistance-Program stellt keine Alternative zu einer therapeutischen Beratung dar, kann stattdessen aber bei Bedarf einen Anstoß ausmachen, die Hürde zur Aufnahme einer Therapie schließlich zu nehmen. Dem Unternehmen selbst wird lediglich ein regelmäßiges, anonymes Monitoring mit wichtigen Kennzahlen zum Beispiel im Hinblick auf die verschiedenen Problemstellungen zurückgespielt, bei dem es darum geht, die interne Unternehmenskultur weiterzuentwickeln oder entsprechende Maßnahmen wie Seminare oder Schulungen zu erarbeiten.

Charakteristisch für ein Employee-Assistance-Program:

· direkte Hilfestellung im Hinblick auf berufliche und private Fragestellungen

· Unterstützung und Schulung von Führungskräften

· Einführung eines Selbsthilfe-Konzepts

· bei Bedarf können Angehörige in der Beratung mitaufgenommen werden

· unbegrenzte Anzahl an Beratungsgesprächen

· keine anfallenden Kosten für Mitarbeiter

· oft 24/7 Service

· kurzfristige Terminvergabe

· unbürokratisch

· Pauschalfinanzierung durch den Arbeitgeber

Welche Vorteile hat ein EAP für Unternehmen?

Bietet ein Unternehmen seinen Mitarbeitern und Führungskräften ein Employee-Assistance-Program an, können frühzeitig und präventiv Probleme oder Fragestellungen gelöst werden. Dies steigert neben der Produktivität auch die Mitarbeiterzufriedenheit, und somit eine wichtige Voraussetzung, um die Fluktuation zu verringern. Noch dazu können Erkenntnisse aus dem EAP der Weiterentwicklung des Unternehmens dienen. Zusätzlich stärkt ein vielfältiges Angebot an Zusatzleistungen auch die Arbeitgeberattraktivität nach außen und kann ein Pluspunkt für mögliche Kandidaten im Kampf um die Talente auf dem Personalmarkt sein.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.