Employer Branding / Arbeitgeberattraktivität

Es ist wichtig, sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren

Unter Employer Branding versteht man Marketingmaßnahmen, mit denen ein Unternehmen oder Konzern sich als attraktiver Arbeitgeber positioniert. Hintergrund ist der in Zeiten des Fachkräftemangels umkämpfte Personalmarkt, der eine attraktive und überzeugende Arbeitgebermarke voraussetzt, um qualifizierte Fach- und Führungskräfte für sich gewinnen zu können. Neben der Mitarbeitergewinnung steht zudem die Mitarbeiterbindung im Vordergrund, denn erfolgreiches Employer Branding kann zugleich einer Mitarbeiter-Fluktuation entgegenwirken.

Durch den demografischen Wandel und zu wenig Absolventen in den sogenannten MINT-Berufen, den naturwissenschaftlichen und technischen Berufsfeldern, gestaltet sich die Suche nach geeignetem, qualifiziertem Personal für Unternehmen immer schwieriger. 1997 beschrieb Steven Hankin in einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey & Company das Phänomen mit dem Begriff „War for Talents“. Das Schlagwort ist heute prägender denn je, Unternehmen müssen um die besten Nachwuchskräfte, sogenannte High Potentials, kämpfen. Und um sich als Unternehmen im War for Talents durchsetzen zu können, reichen längst weder attraktive Gehälter, flexible Arbeitszeiten noch sonstige Benefits mehr aus. Stattdessen wird die Arbeitgeberattraktivität viel mehr durch ein Gesamtpaket ausgemacht, dazu zählen zum Beispiel auch Weiterbildungsmöglichkeiten, Aufstiegschancen, ein positives Arbeitsklima und eine ansprechende Unternehmenskultur. Zudem muss für eine überzeugende und auch authentische Arbeitgebermarke die Strategie glaubhaft vermittelt werden, indem sie zum Beispiel abteilungsübergreifend gelebt wird, nicht nur in der Kommunikation nach außen.

Grundsätzlich unterschieden werden das interne und das externe Employer Branding. Während für das interne Employer Branding eine angenehme Arbeitsatmosphäre im Vordergrund steht, um die Mitarbeiter-Fluktuation zu senken und Mitarbeiter als Markenbotschafter zu gewinnen, ist das externe Employer-Branding an potentielle Mitarbeiter gerichtet. Die Arbeitgeberattraktivität wird hier zum Beispiel durch Kampagnen oder eine erfolgreich gelebte Unternehmenskultur nach außen getragen. In das externe Employer Branding spielen somit auch Erfolge des internen Employer Brandings hinein. Erst die Summe der Maßnahmen bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Employer Branding Strategie, die ein Unternehmen positiv von anderen Unternehmen abhebt.

5 Schritte des Employer Branding Prozesses

Um die Arbeitgebermarke erfolgreich zu entwickeln und zu positionieren, ist in der Regel folgender Prozess notwendig:

1) Interne & externe Analyse: Abgleich der Präferenzen der anvisierten Arbeitnehmer mit der eigenen Unternehmenskultur und dem Imagestatus als Arbeitgeber

2) Strategieentwicklung: Festlegung der strategischen Ausrichtung und des Veränderungsbedarfs sowie einer Ablauf- und Maßnahmenplanung

3) Implementierung: technisch-funktionale und psychologische Implementierung des Employer Brandings in allen Bereichen des Unternehmens Operative Umsetzung: Umsetzung der Strategie intern und extern

4) Controlling: Erfolgsmessung und kontinuierliche Feinjustierung der Arbeitgebermarke

Um eine attraktive und vor allen Dingen auch glaubhafte Arbeitgebermarke aufzubauen, gibt es eine Vielzahl an Maßnahmen. Im Folgenden eine Auswahl an möglichen externen Employer Branding Maßnahmen:

Karriereseite: Implementierung einer eigenen Karriereseite in die Firmenwebseite mit Informationen rund um das Unternehmen und den Bewerbungsprozess, mit authentischen Eindrücken der Unternehmenskultur sowie einem anwenderfreundlichen Bewerbungstool

Präsenz: Anlegen und Pflege von Firmen-Profilen auf gängigen Social Media-Kanälen und Arbeitgeber-Bewertungsportalen

Karriereveranstaltungen: Teilnahme an Recruiting-Messen von zum Beispiel Universitäten oder Hochschulen mit der Möglichkeit des direkten Kontakts zur Zielgruppe

Sponsoring: Präsenz durch Sponsoring zum Beispiel in einem emotionalen Umfeld wie etwa im Sport

Candidate Experience: Das Schaffen und Sichern eines Bewerbungsprozesses, der vom Kandidaten als positiv empfunden wird.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.