High Potential
Die geborene Führungskraft
Sie sind die Kirsche auf der Torte, zumindest aus der Sicht von Unternehmen: Ein High Potential ist, der Name deutet es an, eine Frau oder Mann mit hohem beruflichen Potential. Die geborene Führungskraft, und das auf höchster Ebene. Kurz: Ein High Potential zählt zu den besten der besten und klettert schon früh die obersten Stufen der Karriereleiter hinauf. Meist wird der Begriff für Young Professionals genutzt, er kann sich aber auch auf ältere Fachkräfte beziehen, deren Talente erst spät entdeckt oder freigelegt werden.
Was unterscheidet den High Potential von qualifizierten Fach- und Führungskräften?
Es ist nicht die Abschlussnote alleine, die die Top-Führungskraft als solche kennzeichnet. Neben den fachlichen Kenntnissen ist es auch die emotionale Intelligenz und andere persönliche Kompetenzen, die sie auszeichnet. Talente, die sich nur schwer antrainieren lassen, sondern schlicht vorhanden sind. Für Unternehmen sind diese Top-Führungskräfte mehr als wertvoll: Die Führungs- oder Fachkraft sorgt für eine gesunde Basis, die Top-Führungskraft denkt über das Heute und den Tellerrand hinaus und setzt die Impulse, die das Unternehmen voran bringen.
Rar gesät und hart umworben
Dass es diesen Persönlichkeitstypus nicht wie Sand am Meer gibt, liegt auf der Hand. Zu den High-Performern gehören nur drei bis fünf Prozent aller Mitarbeiter. Genau deshalb werden High Potentials stark umworben. Nicht wenige Arbeitgeber haben ihr gesamtes Personalmarketing auf die Identifizierung von hoch begabten Führungskräften abgestimmt. Dem Aufbau einer starken Arbeitgebermarke mit Sogwirkung fällt in diesem Kontext eine besondere Rolle zu. Ziel ist es, die Top-Performer möglichst früh, beispielsweise schon während des Studiums, ausfindig zu machen und anzusprechen. Gängige Wege hierfür sind Active Sourcing, E-Recruiting, die Ansprache über Social Media, die Aufnahme in den Talent Management/Talent Pool und der persönliche Kontakt auf Karrieremessen.
Wie hält man den High Potential im Unternehmen?
Seine Exklusivität am Markt sichert ihm hohe Gehälter, demzufolge ist es nicht das Geld allein, das ein Top-Talent lockt und an einen Arbeitgeber bindet. Es sind vielmehr die internen Strukturen und begleitenden Angebote, die hier punkten. Dazu zählen:
• ein schneller, umsichtiger Bewerbungsprozess
• eine verlässliche Kommunikation
• ein guter Onboarding-Prozess im Unternehmen
• das Angebot von persönlichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten
• Wertschätzung und eine gute Work-Life-Balance
• das Angebot von Perspektiven im Unternehmen
• Gestaltungsspielraum
• die Kommunikation und eine gute Feedback-Kultur
• Familienfreundlichkeit
Das Personalmarketing hat eine Schlüsselrolle
High Potentials wollen gefördert werden. Interessante Aufgabengebiete sind ihnen wichtiger als ein gut gefülltes Konto. Nur so können diese Arbeitnehmer ihr volles Potential entfalten und nur so werden sie glücklich im Unternehmen. Übrigens: Gerade Hidden Champions, deren Geschäftsmodell nicht selten von hoher Spezialisierung lebt, haben auf dem Bewerbermarkt oftmals einen Wettbewerbsvorteil, da sie interessante Stellenprofile anbieten können. Vorausgesetzt, sie investieren in ihr Employer Branding und werden als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen. Eines steht fest: Das Personalmarketing wird in den kommenden Jahren eine Schlüsselposition einnehmen. Sein Erfolg entscheidet über die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.
Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.