NetGeneration
Wie man die NetGeneration anzieht
Sie sind mit den Möglichkeiten des Internets groß geworden, das Worldwide Web ein vertrauter Bereich, der ihre Lebenswelt nicht nur ergänzt, sondern prägt. Die NetGeneration – oder auch Homo Zappiens, Digital Natives oder Generation Y – nutzt selbstverständlich die unterschiedlichen Kommunikationsformen im Netz wie E-Mail, Blogging oder Social Media. Präzise Angaben bezüglich ihrer Altersstruktur gibt es nicht, meist wird der Beginn der NetGeneration irgendwo zwischen Mitte der 70er- und 90er Jahre festgelegt. Den Begriff selber prägten Diana und James Oblinger 2005 mit ihrem Buch „Educating the Net Generation“.
NetGeneration und die Herausforderung im Personalmanagement
Nicht nur in ihrer Lebenseinstellung oder Technologie-Affinität unterscheidet sich die NetGeneration von den vorherigen Generationen. Auch ihre Erwartungshaltung an den Arbeitgeber ist eine gänzlich andere. Das wiederum verlangt einen Change in der Personalgewinnung, -entwicklung und im Personal-Management, der tief in das Selbstverständnis der Unternehmen hineinreicht. Nach dem Motto „Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg zum Propheten kommen“ sind Unternehmen gezwungen, ihre Kommunikation im Recruiting zu digitalisieren. Die NetGeneration erreicht man über das Internet oder Handy. Oder gar nicht. Wer sich hier nicht positioniert, wird keine Young Professionals für sich gewinnen können.
Nun ist diese Problematik nicht neu und die digitale Transformation dürfte inzwischen die meisten Unternehmen erreicht haben. Dennoch hat die NetGeneration eine Entwicklung losgetreten, die bis heute bemerkenswert ist und anhält. Die traditionelle Stellenanzeige in Printmedien verlor zunehmend an Bedeutung, der Stellenmarkt verlagerte sich ins Netz hin zu Jobportalen und Stellenbörsen. Die NetGeneration nutzte die E-Mail als bevorzugtes Kommunikationsmittel. Inzwischen wird die gute alte Mail ersetzt durch Messengerdienste und Bots. Man kontaktiert Bewerber über Instagram und WhatsApp.
Die NetGeneration sind der Beginn einer nicht enden wollenden Entwicklung
Diese Entwicklung lässt sich nicht aufhalten; HR-Verantwortliche verlangt sie eine hohe Dynamik und Technikaffinität ab. Zusätzlich veränderte sich mit der NetGeneration der Medienkonsum. Von einem Überfluss an Informationen war die Rede, der bei den Mitgliedern dieser Generation für eine verminderte Konzentrationsfähigkeit sorgte. Nicht nur Stellenprofile, auch Lehrinhalte mußten in Folge neu gedacht und pointierter aufbereitet werden. Im Marketing machte der Begriff Snackable Content die Runde. Auch diese Entwicklung setzt sich fort. Zwar ist die These, der moderne Mensch habe eine Aufmerksamkeitsspanne, die der eines Goldfisches gleiche, ein Mythos, dennoch ist an dieser Behauptung etwas Wahres dran. Immer kürzer, immer knackiger muss der Content gestaltet sein, wenn er denn konsumiert werden soll. Das gilt auch im Recruiting. Das Liquid Design ist eine logische Konsequenz aus dieser Entwicklung. Spätestens mit TikTok wird der 15-Sekünder verbindlich werden. Das wird sich auch im Employer Branding von Unternehmen niederschlagen. Die Zeiten sind dynamisch, den Beginn dieser Dynamik markiert die NetGeneration. Wer hätte damals gedacht, welche nicht endend wollende Entwicklung sie im Personalbusiness lostreten würde.
Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.