New Work / New Leadership

An New Work führt kein Weg vorbei

Im Zuge der Digitalisierung wird nicht nur das Recruiting sondern die gesamte Arbeitswelt auf den Kopf gestellt. Das ist den neuen, digitalen Möglichkeiten und den veränderten Ansprüchen der nachwachsenden Generationen, allen voran der Generation Z, an ihr Arbeitsumfeld geschuldet. Sichere Arbeitsplätze, gute Sozialleistungen oder eine angemessene Bezahlung sind nach wie vor wichtig, werden aber im Zuge der Verknappung von Fachkräften als Standard empfunden. Stattdessen rücken die „add on’s“ in den Fokus, die Rahmenbedingungen. Wir sprechen von New Work, jenem Begriff, an welchem derzeit kein Personalmanager vorbei kommt. Gekoppelt ist er an die Bezeichnung „New Leadership“. Neues Arbeiten aber braucht eine neue Form des Führens. 

Was ist New Work?

Fünf Kernmerkmale prägen New Work:

1.     Agilität. Strukturen und Arbeitsprozesse sind in dynamische Teams und Einheiten gefasst, die schnell und effizient als Zelle innerhalb des Gefüges reagieren und entscheiden können. 

2.     Flache Hierarchien. Eigenverantwortung und selbstorganisierte Teams lösen die klassisch hierarchische Unternehmensstruktur auf. 

3.     New Leadership. Flache Hierarchien verlangen eine neue Form der Führung, die sich eher als Coach und Mentor versteht als als Chef. 

4.     Open Space. Der eigene Schreibtisch war gestern. New Work setzt auf flexible Arbeitsplatzgestaltung und große Räume, um kreative Denkprozesse ohne Korsett zu fördern. 

5.     Flexibles Arbeiten. Home Office oder in der Bahn: Arbeit ist keine standortabhängige Aktivität. 

New Work und New Leadership

New Work ist Teil eines umfassenden Change Managements, das man nicht einfach von heute auf Morgen anordnen kann. Veränderungen dieser Art müssen aus dem Unternehmen heraus gemeinsam mit den Beschäftigten entwickelt und vorangetrieben werden. Dafür braucht es ein neues Führungsverständnis. New Leadership meint genau das. Der Führungskraft kommt innerhalb dieser Entwicklung ein neues Selbstverständnis zu. Sie ist nicht mehr Teil eines hierarchischen Modells, in der sie Top-down die Geschicke des Unternehmens leitet. Vielmehr übernimmt sie die Funktion eines Mentors und Coaches, der den Mitarbeitern dabei hilft, eigene Potenziale zu entdecken und diese im Unternehmen einsetzen zu können. Die Führungskraft von Morgen ist also Möglichmacher, Provider und Communicator.

New Leadership: Anforderungen

Keine Frage, das Führungsverständnis setzt bestimme Anforderungen an die Führungskraft voraus. Neben den fachlichen Kompetenzen sind es die sozialen Fertigkeiten, die den Unterschied machen. New Leadership fusst im Wesentlichen auf sechs Kompetenzfelder:

1.     Change Kompetenz

2.     Methoden Kompetenz

3.     Mediale Kompetenz

4.     Kreativität

5.     Kommunikation

6.     Emotionale Intelligenz

Oftmals sind es High Potentials, die diesen Anforderungskatalog abdecken können. Sie bringen neben New Work auch New Mind, das passende Mindset, mit ins Unternehmen. 

New Leadership ist nicht die Antwort auf alle Fragen

Oftmals liest man im Kontext von New Work von einer Workolution. Ob das wirklich der Fall ist, kann in Teilen angezweifelt werden. Nicht jeder Mitarbeiter mag wechselnde Arbeitsplätze, um eines von vielen Beispielen zu nennen. New Work ist ein langwieriger Prozess, er setzt viel Kommunikation mit der Belegschaft voraus, damit er funktioniert. Noch wichtiger aber ist, dass auch traditionelle Führungsmerkmale wie Entscheidungsstärke oder ermunternde Führung nach wie vor hoch im Kurs stehen. Neben der Erfüllung im Job ist es die authentische Führung, die beim Mitarbeiter punktet. Das sollten Recruiter und die Personalentwicklung im Hinterkopf behalten, wenn es um die Besetzung von Führungspositionen geht.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.