Outdoor-Training

Aktivitäten im Freien im HR-Bereich

Das Outdoor-Training meint, man kann es ahnen, eine Gruppenaktivität im Freien, bei der eine Aufgabe gemeinsam bewältigt wird. Der Begriff geht auf Kurt Hahn, den Gründer der Gordonstoun School zurück, der im Zweiten Weltkrieg sein Outward Bound-Programm für Aktivitäten im Freien entwickelte. Im Personalbereich spielen Outdoor-Trainings-Programme in den späten 70er und 80er Jahren eine große Rolle. Sie sind bis heute beliebt, aber nicht unumstritten.

Outdoor-Training: Was bringt es?

Outdoor-Trainings werden im HR-Bereich vor allem im Bereich der Führungskräfte-Ausbildung genutzt und sind Teil der Personalentwicklung. Oftmals sind sie Element in der Laufbahnplanung oder Nachwuchsförderung. Dahinter verbergen sich vielfältige sportliche Möglichkeiten wie der gemeinsame Lauf bis hin zum Bau eines Flosses. Personaler versprechen sich davon das Training von Kompetenzfeldern wie:

- interpersoneller Kommunikation

- Problemlösung

- Entscheidungsfindung

- Teamarbeit

Die Tatsache, dass das Training in der Natur stattfindet, ermöglicht den HR-Verantwortlichen einen authentischen Einblick in die Handlungsmuster der Teilnehmer. Wie arbeitet das Team zusammen, wie werden Lösungen erarbeitet und kommuniziert, wie strukturiert sich das Team. Eine genaue Vorbereitung nebst Zieldefinition sind bei Outdoor-Trainings Pflicht, damit es sich am Ende nicht „nur“ um ein Ausflug mit Team Building-Motivation handelt. Demzufolge sollten sich Personaler genau überlegen, was sie erreichen möchten und welche Outdoor-Aktivität in diesem Kontext überhaupt geeignet ist.

Outdoor-Training: Kritik

Das Instrument ist in der HR-Welt umstritten, da eine Effizienz angezweifelt wird. Es gibt keine verlässliche Studie, die den Sinn von Outdoor-Trainings untermauert und belegt, dass ein Praxistransfer stattfindet. Weitere Kritikpunkte sind:

• fehlende logische Verbindung zwischen Büroalltag und Outdoor-Aktivität

• unsportliche Mitarbeiter fühlen sich gemobbt oder bloßgestellt

• Teamsprenger statt Teamarbeit

• Beliebigkeit in der Methodik, fehlende theoretische Grundlage

• oftmals werden Fertigkeiten weder trainiert noch findet die Aktivität Outdoor statt

• unübersichtlicher Markt mit teils hanebüchenen Angeboten diverser Coaches

Der gewichtigste Kritikpunkt dürfte der fehlende Beweis für eine Transferleistung darstellen. Von daher darf zu Recht angezweifelt werden, ob Outdoor-Trainings Teil der Personalentwicklung sein sollten, da kein gezielter Ausbau von Kompetenzen stattfindet. Das Instrument kann aber ein sinnvolles im Personalmanagement sein, etwa im Rahmen eines Incentives. Wichtig aber ist, dass der Mitarbeiter auf freiwilliger Basis teilnimmt, um eine negative Rückkopplung auf das Teamgefüge und die Mitarbeiterzufriedenheit zu vermeiden.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.