Unternehmenskultur

Die Werte des Unternehmens

Die Unternehmenskultur oder auch Corporate Culture beschreibt die Gesamtheit aller gemeinsamen Werte, Normen und Einstellungen, welche die Entscheidungen, die Handlungen und das Verhalten der Organisationsmitglieder prägen. Sie ist die Basis der Unternehmensmarke und Arbeitgebermarke, denn sie bildet den Handlungsrahmen von organisatorischen Entscheidungen. Deren Ergebnis begründet die Reputation eines Unternehmens, was wiederum gut für das Employer Branding ist. 

Was bestimmt die Unternehmenskultur? 

Zwei Ebenen bestimmen die Unternehmenskultur: Die Tiefenstruktur und die Oberflächenstruktur. Die Tiefenstruktur ist das handlungsprägende Element, das sich durch Werte, Normen und Einstellung definiert. Die Oberflächenstruktur ist das Element, das die Außenwirkung bestimmt. Im Idealfalle ist der Handlungsrahmen der Tiefenstruktur in der Oberflächenstruktur sichtbar. Nämlich dann, wenn Werte und Visionen von allen Mitarbeitern adaptiert und geteilt werden. Existiert an diesem Punkt eine Gap, muss die Personalabteilung eingreifen und in Zusammenarbeit mit der Führungsebene als Korrektiv wirken.

Gap zwischen Soll- und Ist-Zustand der Unternehmenskultur

Eine solche Differenz zwischen Soll- und Ist-Zustand in der Unternehmenskultur ist vielfach der dynamischen Veränderung des Arbeitsmarktes geschuldet. Unternehmen versuchen, den Ansprüchen der Generation Y gerecht zu werden, haben aber die entsprechenden Leitbilder nicht in der Tiefenstruktur verankert. Dazu gehören beispielsweise flexible Arbeitszeitgestaltung, flache Hierarchien, New Leadership und New Work. Werden Werte und Handlungsnormen wie diese nur an der Oberfläche installiert, verlieren sie ihre Wirkung und sind vielmehr Fassade als kontinuierlicher Teil der Unternehmenskultur. Das kann die Arbeitgebermarke langfristig schaden und das Unternehmen in seiner Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit gefährden. 

Wie lässt sich eine moderne Unternehmenskultur implementieren?

Führungskräfte haben in diesem Kontext eine Vorbildfunktion. Ihre Kompetenzen müssen von der Personalentwicklung auf die Unternehmenswerte hin geprüft und fortgebildet werden. Hat eine Führungskraft das Zeug zum Role Model, sollte dieses Talent unbedingt im Unternehmen eingesetzt werden. Role Models können gerade im Change Management als Treiber fungieren. Das Ziel ist es, die Führungskräfte und Mitarbeiter dauerhaft in ihrem Verhalten zu korrigieren. Das ist kein Prozess, der von Heute auf Morgen abgeschlossen werden kann. Alleine die Umsetzung und Gestaltung von Rahmenbedingungen, die eine Kurskorrektur erst ermöglichen, dauert. Beispiel: die Gestaltung von Open Spaces oder Installation von Social Networks. Change Management lässt sich nicht anordnen, nur begleiten. Im Umkehrschluss heißt das: Organisationen, die erst jetzt mit der Gestaltung einer modernen Unternehmenskultur beginnen, müssen sich sputen, wenn sie auch in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt mitspielen möchten.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.