Arbeitszufriedenheit
Wie zufrieden sind Deine Mitarbeiter?
Der Begriff ist nahezu selbsterklärend: Die Arbeitszufriedenheit beschreibt die positiven Emotionen eines Mitarbeiters, die er seinem Job und seinem Arbeitgeber entgegenbringt. In Zeiten des Fachkräftemangels ist es kein Geheimnis, dass die Arbeitszufriedenheit eine wichtige Komponente darstellt. Denn ein zufriedener Mitarbeiter hat nicht nur ein geringes Bedürfnis, den Arbeitgeber zu wechseln, er fungiert im Idealfall als Corporate Influencer, er wird zum Markenbotschafter für sein Unternehmen. Das wiederum zahlt sich im Recruiting aus. Eine Kausalkette, an deren Beginn der glückliche Mitarbeiter steht.
Arbeitszufriedenheit: Motivations- und Hygienefaktoren nach Herzberg und Maslow
Rund um den Begriff Arbeitszufriedenheit ranken sich einige Theorien. Die zwei wichtigsten stammen von Abraham Maslow und Frederick Herzberg.
• Abraham Maslows Theorie fusst auf der Bedürfnishierarchie, die die Motivation von Mitarbeitern steuert. Das sind im Wesentlichen fünf Faktoren: Selbstverwirklichung, Wertschätzung, soziale Kontakte, Sicherheit und physiologische Bedürfnisse. Sind diese Bedürfnisse gestillt, steigt die Arbeitszufriedenheit des Mitarbeiters.
• Frederick Herzbergs Theorie basiert auf der Arbeit Maslows, fasst aber die Bedürfnisse in zwei Punkten zusammen: in die Dissatisfiers (Hygieniefaktoren) und die Satisfiers (Motivationsfaktoren).
• Zu den Hygienefaktoren zählen die äußeren Bedürfnisse: Sicherheit, Gehalt, Führungsstil, Arbeitsumfeld.
• Die Motivationsfaktoren sind Erfolg, Selbstverwirklichung, Sinn der Arbeit, Vertrauen und Verantwortung.
Welche Faktoren sind besonders wichtig für die Arbeitszufriedenheit?
Nicht alle genannten Faktoren müssen laut Herzberg erfüllt sein, damit ein Mitarbeiter zufrieden ist. Die Relevanz der Faktoren befindet sich zudem im konstanten Wandel und ist dem jeweiligen Lifestyle unterworfen. Ein Beispiel: Ist für die Baby Boomer Sicherheit ein großes Thema, setzen die Millennials gesteigerten Wert auf die Selbstverwirklichung.
Dennoch ist die Erfüllung der Hygienefaktoren eine wichtige Grundlage für die Zufriedenheit von Mitarbeitern. Harte Faktoren wie Gehalt, ein guter Führungsstil und ein gutes Teamgefühl stecken die Rahmenbedingung für eine solide Arbeitszufriedenheit ab, die Motivationsfaktoren sind sozusagen das Sahnehäubchen.
Wie steigere ich die Arbeitszufriedenheit in der Praxis?
Entscheidend für eine hohe Arbeitszufriedenheit ist die Führungskultur. Laut einer Studie von Kienbaum und Stepstone (Juli 2018) reduziert ein aggressiver, kritischer Führungsstil die Mitarbeiterzufriedenheit. Eine konstruktive Feedbackkultur erhöht das Commitment mit dem Arbeitgeber. Was heißt das? Dass Kommunikation der Schlüssel für eine hohe Arbeitszufriedenheit ist. Nach Sicherstellung der Erfüllung der Hygienefaktoren sollten Führungskräfte die individuellen Ansprüche der Mitarbeiter analysieren und in Feedbackgesprächen verankern. Das ist Arbeit und kostet Zeit. Doch wer ein Arbeitsklima gestalten will, das zugleich produktiv als auch dem Wohlbefinden der Mitarbeiter förderlich ist, kommt an diesem Invest nicht vorbei. Auch wichtig: Der Prozess ist niemals abgeschlossen. Damit Führungskräfte diesem hohen Anspruch an eine moderne Unternehmensleitung gerecht werden können, brauchen auch sie Führung. Denn Fakt ist, dass viele von ihnen ihre eigenen Kompetenzen und ihren Führungsstil falsch einschätzen. Ein Mittel, diese Selbstein-schätzung zu korrigieren, kann das 360-Grad-Feedback-Gespräch sein.
Hinweis: In diesem Text wird aus Gründen der Lesbarkeit auf das Gendern verzichtet.