Drehbuch

Drehbuch im Personalmanagement

Als textliche Grundlage dient ein Drehbuch beim Filmen als konkrete Anweisung für akustische und optische Einzelheiten. Anhand dieser detaillierten Vorlage werden Filme und Videos vorbereitet und gedreht. Im Personalmanagement kommt ein Drehbuch bei der Pro-duktion von Recruiting-Videos zum Einsatz, einem beliebten Mittel im Employer Branding vieler Unternehmen, um zu erzählen, für was das Unternehmen steht und warum sich der Bewerber gerade für diese Firma entscheiden sollte.

Tatsächlich setzen immer mehr große Unternehmen und Konzerne im Rahmen ihrer Employer Branding-Strategie auf den Einsatz von Recruiting-Videos. Diese werden als Bewegt-bild-Bausteine auf den Karriere-Webseiten integriert und in Stellenanzeigen eingebaut. Und das nicht ohne Grund, denn Videos gelten im Vergleich zu zum Beispiel reinem Text-Content als besonders aufmerksamkeitsstarkes Medium und somit als wirkungsvolles Instrument, um die Arbeitgeberpositionierung zu vermitteln. Und das erfolgreich, denn laut Marktforschung des Karriereportals Monster haben Stellenanzeigen, in die ein solches Recruiting-Video eingebettet wird, eine fast dreimal höhere Verweildauer als andere Anzeigen.

Videos gelten generell als beliebte und effektive Methode, Geschichten zu erzählen, und eignen sich daher auch gut als Werkzeug, um die HR-Strategie zu transportieren beziehungsweise abzubilden. Ein Recruiting-Video bildet in der Regel einen Teil der Unternehmenskultur ab, stellt einzelne Mitarbeiter vor und schafft einen Einblick in den Unternehmensalltag. In der Regel basieren Recruiting-Videos auf Interviews mit verschiedenen Mitarbeitern und der Unternehmensführung. Es werden also nicht nur Fakten aufgereiht, sondern Einblicke gewährt und potentielle Kollegen aus verschiedenen Abteilungen kurz vorgestellt. Um ein solches Recruiting-Video zu planen, wird ein Drehbuch eingesetzt.

Verfassen eines Drehbuchs

Ein Drehbuch als wichtige Grundlage stellt vor dem Filmen das Ziel, die Protagonisten, die Szenen und den ungefähren Schnitt sicher. Diese Grundlagen dienen als ungefähre Anweisungen für das Produktionsteam und die Protagonisten. Es enthält:

1) Szenenüberschrift: Die einzelnen Szenen werden benannt, außerdem werden Ort und Tageszeit definiert.

2) Handlungsanweisung: Die gespielte Handlung wird kurz zusammengefasst. In dieser Szene auftretende Protagonisten werden aufgezählt.

3) Dialog: Sprecherrollen werden festgelegt und der geplante Dialog aufgeführt. Für die Interviews werden hier die Fragen dokumentiert und ungefähre Antworten festgehalten.

4) Kameraanweisung: Kameraeinstellungen wie etwa Close up (CU), Totale (T) oder Nah (N) können in die Szenenbeschreibung integriert werden, wenn Szenen dramaturgisch aufgebaut sein sollen.

Im Mittelpunkt einer erfolgreichen Employer Branding-Strategie steht die spezifische Unternehmenskultur. Sie macht zusammen mit den Werten ein Unternehmen aus und von anderen Firmen unterscheidbar. Ziel des Employer Branding ist es, neue Mitarbeiter zu finden, die nicht nur die geforderten Qualifikationen einer vakanten Stelle erfüllen. Potentielle Kandidaten müssen auch zur Unternehmenskultur passen. Für die Recruiting Videos bedeutet dies: Sie müssen die Unternehmenskultur glaubwürdig und authentisch darstellen und transportieren, um die richtigen Bewerber anzusprechen. Authentizität ist also eine wichtige Voraussetzung bei der Produktion eines Recruiting Videos. Daher gilt auch: Die Protagonisten müssen echte Mitarbeiter sein.

Anforderungen an Recruiting Video Drehbuch

1.) Ziele definieren: Welche Zielgruppe wird mit dem Video angesprochen und was ist die Handlung, die ausgelöst werden soll? Geht es um die Ansprache potentieller Mitarbeiter? Soll die Wahrnehmung des Unternehmens verbessert werden?

2.) Highlights festlegen: Welche Faktoren machen das Unternehmen unique?

3.) Vielfalt zeigen: Protagonisten des Videos aus verschiedenen Karrierelevels, Abteilungen und Teams wählen.

4.) Authentische Interviews: Buzzwords vermeiden und stattdessen möglichst ungezwungene Interviewantworten der Mitarbeiter einsammeln.

5.) Momente einfangen: Neben den Interviews müssen Szenen des Arbeitstags und Kollegenzusammenhalts gezeigt werden. Wenn möglich mit Bezugnahme auf die Inhalte der Interviews.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.