Resilienz

Resilienz in der Personalentwicklung

Resilienz bezeichnet in der Werkstoffkunde die Fähigkeit eines Materials nach Druck- und Zugeinwirkung wieder in den Ausgangszustand zurückzukehren. Elastizität trifft also auf Widerstandsfähigkeit. Die Entwicklungspsychologin Rosemarie Welter-Enderlin meint mit diesem Begriff „biegen statt brechen“, ihre Kollegin Emmy Werner, die eine der längsten Resilienzstudien durchgeführt hat, definiert Resilienz mit den Worten „...das Endprodukt eines Prozesses, der Risiken und Stress nicht eliminiert, der es den Menschen aber ermöglicht, damit effektiv umzugehen“. Im Personalmanagement spielt Resilienz eine Rolle in der Personalentwicklung und im Talent Management.

Resilienz ist ein Schutzfaktor

Resilienz ist eine Fähigkeit, die sich trainieren lässt. Sie entwickelt sich durch die Interaktion mit Menschen und ist ein dynamischer Prozess. Das heißt, dass sich der Umgang mit Stresssituation oder Druck beispielsweise durch Deadlines gezielt üben und entwickeln lässt. Gerade auf der Führungsebene ist Resilienz ein wichtiger Faktor für den Unternehmenserfolg. Der Mitarbeiter kann sein Team gekonnt durch Stresssituationen leiten, ohne selber in Gefahr zu geraten, unter Druck zu „verbrennen“ oder im Burnout zu landen. Damit ist Resilienz auch ein Schutzfaktor, in erster Linie für den Mitarbeiter, in zweiter Line für das Unternehmen selber. Sie bewahrt das Unternehmen vor:

• Produktivitätsabfall

• hohem Krankenstand

• steigenden Personalkosten

• sinkendes Mitarbeiter Engagement

• sinkende Mitarbeiterzufriedenheit

• Innovationsverlust durch Abwanderung von Mitarbeitern

Fluktuation

Der Mitarbeiter ist geschützt vor:

• Krankheit

Burnout

• Motivationsverlust

• Leistungsabfall

Kompetenzverlust

Resilienz: die glorreichen Sieben

Insgesamt ruht das Prinzip Resilienz auf sieben Grundpfeilern:

• Optimismus

• Akzeptanz

• Lösungsorientierung

• Opferrolle verlassen

• Verantwortung übernehmen

• Netzwerkorientierung

• Gestaltungswillen

Resilienz kann man lernen

Diese sieben Eigenschaften und Handlungen können in Form von Resilienz-Trainings ausgebildet werden. Durchgeführt werden kann dieses Training durch geschulte Berater entweder intern oder extern. In verschiedenen Übungen und Programmen vertiefen Führungskräfte ihre Kenntnisse im Stressmanagement. In der Führungskraftentwicklung spielen Resilienztrainings eine immer größere Rolle. Doch sie sind kein Allheilmittel. Nach wie vor steht der Arbeitgeber in der Verantwortung, im Rahmen einer innovativen Arbeitskultur ein gesundes Umfeld für die Mitarbeiter zu schaffen.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.