Lernende Organisation

Das Lernen der Mitarbeiter optimieren

Unternehmen, die den dynamischen Anforderungen des Marktes genügen möchten, müssen sich organisch aufstellen. Sie müssen sich anpassen, auf äußere und innere Reize reagieren. Für den HR-Bereich bedeutet das, das Know-how aller Mitglieder der Organisation stetig zu optimieren. Genau das meint der Begriff Lernende Organisation: Das Lern- und Wissenspotential der Mitarbeiter zu vergrößern und damit den gesamten Organismus in seiner Leistungsfähigkeit zu stabilisieren bzw. voranzutreiben.

Wissen schafft Innovation

Innovation ist ein zentraler Begriff, wenn wir über Lernende Organisationen sprechen. Denn sie ist es, die den Organismus, in diesem Fall das Unternehmen, krisensicher macht und dessen Wachstum vorantreibt. Damit umfasst die Lernende Organisation auch das Modell des Lebenslangen Lernens, geht aber noch darüber hinaus. Eine Lernende Organisation setzt auf die Personalisierung von Lernangeboten. Lernen muss sich an die individuellen Bedürfnisse des Mitarbeiters ausrichten, und das auch auf CEO-Ebene. Eine Lernende Organisation funktioniert nur, wenn auch die Chefetage das Prinzip lebt. Sie ist damit auch Teil des Leadership-Gedankens.

Lernende Organisation: Methoden

Wie implementiert man Wissen? Diese Frage müssen sich HR-Verantwortliche stellen. Wie sieht Wissens- und Innovationsmanagement aus, wenn es zukunftsorientiert arbeiten soll?

• Dokumentation: Zusammentragen und Dokumentieren von Wissen, das zum Beispiel bei Projektarbeiten oder in Workshops erworben wurde. Auch das Fachwissen langjähriger Mitarbeiter sollte festgehalten werden, um es in der Organisation zu halten.

• Wissen spreaden: Das Know-how sollte innerhalb des Unternehmens geteilt werden durch Workshops, Seminare, Soziale Netzwerke oder Webinare.

• Lern- und Zeitkonten für Mitarbeiter: Wer selbstständiges Lernen fördert, schafft Wissensdrang und flexible Strukturen, die dem modernen Führungsverständnis entsprechen.

• Installation in der Unternehmenskultur: Wer eine Lernende Organisation gestalten möchte, muss diese Vision fest in der Unternehmenskultur verankern. Das heißt, dass den Mitarbeitern nicht nur Zeit und Budget, sondern auch Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden müssen, in welchen sie sich austauschen und lernen können. Das umfasst natürlich auch die technische Ausstattung.

• Toleranz und Fehlerkultur: Eine Lernende Organisation kann sich nur in einem offenen, fehlerfreundlichen Klima der Toleranz und des Miteinanders entwickeln. Sie braucht Raum für Experimente, die auch mal scheitern dürfen. Sie braucht ein vitales Ideenmanagement und Kommunikationsangebote.

Die HR-Abteilung als Zentrum des Geschehens

HR verändert seine Stellung im Unternehmen. Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass in Zukunft nicht die Technik, sondern die Ressource Mensch über den Erfolg von Organisationen entscheiden wird. Denn die ist in Zeiten des Fachkräftemangels rar. Silodenken, die Aufteilung in Abteilungen, gehört der Vergangenheit an. Stattdessen bestimmen ein vernetztes Denken und interdisziplinäres Handeln den Arbeitsalltag. Das HR-Management agiert in dessen Zentrum, es schafft Verbindungen. Das erfordert eine Neustrukturierung, die tief in das Selbstverständnis von Personalern eingreift. Sie werden Motor eines dynamischen Systems sein.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.