Leadership

Visionäre Führungskräfte

Leadership heißt übersetzt Führung. So weit, so einfach. Aber schaut man hinter die Wortfassade, wird es komplizierter. Leadership setzt sich ganz klar vom Management ab und steht für eine neue Generation von Führungskräften.

Was ist Leadership?

Kurze Theorie: Der Begriff geht auf den Harvard-Professor John P. Kotter zurück, der ihn in den Achtzigerjahren etablierte. Er schuf damit eine Unterscheidung von Manager und Leader. Beide werden als Führungskräfte gebraucht, haben aber unterschiedliche Kompetenzen und Funktionen. Manager sind die Organisations-Experten, sie schaffen Strukturen. Leader sind Visionäre und zeichnen sich durch innovatives Ideengut aus.

Kotter definiert drei Eigenschaften, die Leadership ausmachen:

• Persönlichkeit: Ein Leader zeichnet sich durch eine positive, offene Haltung gegenüber seinen Mitmenschen und emotionale Stabilität aus. Das wirkt auf Mitarbeiter motivierend.

• Erfahrung: Ein Leader kann auf einen meist positiven Erfahrungsschatz zurückgreifen, hat aber meist auch Krisen gemeistert. Das schafft Empathievermögen.

• Eine Unternehmenskultur sollte laut Kotter Manager wie Leader fördern, denn beide sind essentiell.

Leadership vs. Management

Zu den gängigen Skills eines Top-Managers zählen Fachkenntnisse, eine schnelle Auffassungsgabe, ausgeprägte analytische Fähigkeiten, Entscheidungsfähigkeit oder kommunikatives Talent. Ein Manager verantwortet Workflows und schafft Prozesse. Fokus ist die unternehmerische Denke. Leadership grenzt sich davon ab, da hier ein Paradigmenwechsel stattfindet. Im Zentrum stehen der Mensch und die Qualitäten, die ihn als Leader auszeichnen. Da geht es nicht nur um Fachkenntnisse, sondern vor allem um charakterliche Merkmale, um Skills wie emotionale Intelligenz, Integrität und die Gabe, über den Tellerrand zu schauen. Letzten Endes spielt auch Charisma in diesem Kontext eine große Rolle. Ein Leader schafft Vertrauen unter seinen Mitarbeitern. Die Qualität von Leadership spiegelt sch in der Interaktion mit den Mitarbeitern wieder. Diese Führungskräfte gehören zu den High Potentials auf dem Arbeitsmarkt.

Digital Leadership

Im Zuge der Digitalisierung und der sich verändernden Arbeitswelt entsteht ein Bedarf an Führungskräften, die diesen Wandel begleiten und Unternehmen für die Zukunft rüsten. Digital Leadership ist genau das: Es geht darum, Transformationsprozesse zu organisieren, vor allem aber zu gestalten. Es geht darum, ein Verständnis zu schaffen für die Möglichkeiten, die die neuen Technologien bieten. Denn Wandel braucht auch Führung.

Was bedeutet das für die HR

Gerade in mittelständischen Unternehmen werden Management und Leadership als eine Person gedacht. Das wird den Ansprüchen, die beide Funktionen haben, nicht immer gerecht. Grundsätzlich lohnt es sich, die Position zu splitten. Der Manager schafft eine Basis und bringt das Unternehmen voran, der Leader baut eine Followerschaft auf und sorgt neben den Innovationen für das WIR im Unternehmen.

Das ist natürlich Wunschkonzert. Sollte sich das im Organigramm nicht abbilden lassen, sollten HR’ler ihre Führungskräfte in Sachen Leadership fortbilden, also im Rahmen eines Kompetenzmodells Anforderungsprofile entwickeln und Talente im Unternehmen definieren. Die Mühe lohnt sich, denn Leadership hat das Potential, Unternehmen krisensicherer zu machen. Es ist eine Investition in die Zukunft.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.