LinkedIn

Karriere-Netzwerk LinkedIn

Der Social-Media-Kanal LinkedIn ist für HR-Fachleute gleich doppelt interessant: Als Recruiting-Kanal und als Tool im Employer Branding.

LinkedIn: Das Facebook fürs Business

LinkedIn vernetzt als digitale Plattform Fach- und Führungskräfte weltweit. Es ist ein Karrierenetzwerk, das neben dem Networking die Möglichkeit bietet, Profilseiten anzulegen, Blogartikel zu veröffentlichen, Unternehmen und Key Opinion Leadern zu folgen und im Feed mit anderen Usern zu interagieren. Personen können getaggt werden, das Netzwerk arbeitet mit Hashtags, Beiträge können geteilt werden. Sogar Reaction-Icons gibt es inzwischen – alles Funktionen, die wir aus anderen Netzwerken kennen. Tatsächlich hat sich LinkedIn zu einer Art Facebook fürs Business entwickelt. Die Interaktion steht im Fokus. Insgesamt hat das Netzwerk mehr als 600 Millionen Mitglieder (Stand 2020). In der Region Deutschland, Österreich und Schweiz erreichte LinkedIn im Juni 2018 zwölf Millionen Mitglieder.

Talente identifizieren: Active Sourcing mit LinkedIn

LinkedIn stellt Recruitern eine ganze Reihe an Möglichkeiten und Tools zur Verfügung, um passende Kandidaten für ihr Unternehmen zu identifizieren. Eines davon ist die KI. Sie speichert, welche Arten von Jobkandidaten der Recruiter beobachtet oder welche der potenziellen Kandidaten kontaktiert werden. Anhand dieser Daten ermittelt Linkedin automatisch weitere Jobkandidaten. In Zeiten, in denen sich das Recruiting immer stärker Richtung Active Sourcing verschiebt, sind das ziemlich spannende Optionen. In der sogenannten Pipeline können Unternehmen geeignete Kandidaten auswählen und dann mit personalisierten Sponsored Updates und Recruitment Ads gezielt ansprechen. Auch personalisierte InMails zählen zu den Kontaktwegen. Personaler können übrigens in Teams arbeiten, jeder kann auf alle Informationen rund um die Kommunikation mit dem Kandidaten zugreifen. Tracking Möglichkeiten liefern Daten für die HR Analytics.

Profil zeigen: LinkedIn im Employer Branding

Nicht nur Unternehmen, auch Kandidaten nutzen LinkedIn zur Recherche über ihren potentiellen Arbeitgeber. Die Profilseite des Unternehmens sollte daher vollständig und aktuell sein. Ein ansprechender Contentmix schafft Lebendigkeit und Interesse. Wichtig ist dabei der Perspektivwechsel: Was will der Kandidat von mir erfahren? Es geht nicht darum sich als Unternehmen, sondern als Arbeitgeber zu präsentieren. Ganz im Sinne von: „Was können wir für Sie tun?“ Interessenkiller können in diesem Kontext schlechte Fotos oder fehlende Kontaktwege sein. Mal ehrlich: Wenn sich eine Organisation im Netz so darstellt, wie soll dann die Zusammenarbeit mit ihr sein?

Leitbild und Corporate Identity

Die nachwachsenden High Professionals legen einen hohen Wert auf Corporate Social Responsibility-Aktivitäten ihres Arbeitgebers. Ethische Grundsätze sind ihnen wichtig. LinkedIn ermöglicht es Unternehmen, diese nicht nur zu formulieren, sondern zudem in Posts und im Feed zu kommunizieren. Im Idealfall zeigen Unternehmen hier Key Opinion Leader-Qualitäten, regen Diskussionen an und nehmen Stellung. Das kann Awareness schaffen, die Talent Attraction stärken, auf jeden Fall zahlt es ein ins Employer Branding.

Social Media Marketing wird immer wichtiger im Recruiting

Social Media ist im Recruiting ein unverzichtbares Element geworden. Hier sind die Touchpoints mit potentiellen Kandidaten zu finden. Denn wer diese erreichen will, muss dorthin gehen, wo sie sich aufhalten. LinkedIn ist ob seiner Reichweite, vor allem aber ob seiner Mischung aus Social Life und Business ein interessantes Tool. Zudem hat es durch die Messbarkeit der Effektivität von Maßnahmen, die Recruiter nutzen können, den Vorteil der Kosten- und Erfolgskontrolle. Die Anzahl der Klicks, Aufrufe von Unternehmens- und Jobprofilen, Conversion Rate nach Kanal, Einstellungen pro Beschaffungskanal sind nur einige der Daten, die Recruiter für ihre HR-Analytics nutzen können. Nicht alle tun es. Viele Unternehmen schöpfen das Potenzial von Social Media nicht aus, das Recruiting agiert oft mit angezogener Handbremse. Wer aber seinen Talent Pool nachhaltig pflegen will, sollte aufs Gaspedal drücken und sich mit Kanälen wie LinkedIn auseinandersetzen.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.