Baby Boomer
Die Generation 1946 bis 1964
Was sehr jung klingt, entspricht tatsächlich einer älteren Generation, und zwar den geburtenstarken Jahrgängen zwischen 1946 und 1964. Wie auch Generation X und die sogenannten Millennials umschreibt die Generation Baby Boomer eine bestimmte Altersgruppe, die (nicht nur) in Bezug auf den Arbeitsmarkt spezielle Charakteristika ausmacht.
In diesem Zeitraum Geborene gehören der Generation in Europa und Amerika an, die kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs auf die Welt kam. Die Lebensumstände verbesserten sich damals erheblich, der Wohlstand nahm zu und damit schossen auch die Geburtenzahlen auffallend in die Höhe. Beendet wurde dieser Geburten-Höhepunkt erst durch die Markteinführung der Anti-Baby-Pille im Jahr 1965. Im Zusammenhang mit den Baby Boomern wird in Deutschland auch von der Wohlstandsgeneration gesprochen, denn mit dem ansteigenden Lebensstandard trat ein ganz neuer Wohlstand auf, Zugang zu Bildung wurde allen Schichten ermöglicht und für viele Frauen rückte erstmals ein Karrierewunsch auf den Plan.
Eigenschaften der Baby Boomer in der Arbeitswelt
Selbstbewusst, motiviert und zielstrebig – das sind oft genannte Charakteristika der Generation Baby Boomer im Arbeitsleben. Und diese Eigenschaften haben ihren Ursprung im Konkurrenzverhalten, das durch den enorm geburtenstarken Jahrgang auf dem Arbeitsmarkt herrschte. Universitäten waren zu ihren Ausbildungszeiten überfüllt und Arbeitsplätze rar. Aus der Notwendigkeit heraus entstand so eine extreme Motivation, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Von jüngeren Generationen wird dieses Verhalten der Baby Boomer oft als Workaholic empfunden und nicht unbedingt immer positiv beschrieben. Aber insbesondere auf Managementebene und in Führungspositionen machen die Baby Boomer mit ihrem Wissen, ihren Erfahrungen und der oben genannten Motivation eine sehr wichtige Konstante aus.
Die Vertreter der Generation zeichnen sich jedoch im Unternehmen nicht nur durch ihren Fleiß und ihre extreme Motivation aus, auch ein Festhalten an strengen hierarchischen Strukturen sowie an Offline-Arbeiten sind typisch für die Baby Boomer. Und das führt nicht selten zu Konflikten mit den jüngeren Generationen.
Wissenstransfer zwischen den Generationen
Die eben beschriebene Generation geht nun nach und nach in den Ruhestand. Bis voraussichtlich 2030 werden Arbeitnehmer der Generation das Rentenalter erreichen. Und Fakt ist: Verlassen die Baby Boomer die Arbeitswelt, geht neben der Erfahrung auch ihr wertvolles Wissen verloren, wenn Unternehmen nicht rechtzeitig handeln. Aus diesem Grund benötigen Unternehmen eine Strategie, um den Wissenstransfer zwischen den Generationen zu sichern und die Lücke zu füllen – das gilt gerade im Hinblick auf Management-Funktionen. Der drohende Engpass bedeutet auch, dass Unternehmen frühzeitig in die Ausbildung von Fachkräften sowie die Weiterbildung von Mitarbeitern investieren sollten, um Fachkräfte langfristig an den Betrieb zu binden und zugleich Führungsnachwuchs auszubilden.
Problematisch ist auch, dass Baby Boomer einen relativ großen Teil der MINT-Berufe ausmachen – ein Bereich, in dem bereits seit Jahren ein Fachkräftemangel herrscht und in dem der Bedarf noch dazu steigt. Hier wird die Konkurrenz unter Firmen, der War for Talents um qualifizierte Fachkräfte, noch zunehmen, wenn die geburtenstarke Generation in den Ruhestand geht.
Für Arbeitgeber bedeutet der Wechsel zwischen den Generationen außerdem, dass sie sich neuerdings auf die Ansprüche der jüngeren Generationen einstellen müssen. Mit diesem Moment rücken Begriffe wie etwa „Work-Life-Balance“ oder „Home-Office“ in den Vordergrund, neue Technologien werden eingefordert und Zusatzleistungen durch das Unternehmen werden vorausgesetzt.
Hinweis: In diesem Text wird aus Gründen der Lesbarkeit auf das Gendern verzichtet.