Bewerbungsgespräch

Das Vorstellungsgespräch oder auch Bewerbungsinterview

Die Bewerbungsunterlagen waren überzeugend? Dann folgt im nächsten Schritt das sogenannte Bewerbungsgespräch, also das – in den meisten Fällen – persönliche Kennenlernen zwischen einem Unternehmen und einem potentiellen neuen Mitarbeiter.

Ein solches Gespräch, das auch Vorstellungsgespräch oder Bewerbungsinterview genannt wird, ist in der Regel ein persönliches Treffen im Unternehmen. Es kann aber in Ausnahmefällen auch mit Hilfe von Videotelefonie stattfinden. Innerhalb des Bewerbungsprozesses findet es entweder direkt nach Eingang der Bewerbung statt oder erst nach einem vorherigen Telefon-Interview. In Ausnahmefällen muss der Kandidat zunächst einen Einstellungstest absolvieren.

In der Regel findet es als Zweier- oder Dreier-Gespräch statt, dabei trifft der Bewerber auf den Abteilungsleiter und oft auch auf einen Personalverantwortlichen. Aber auch Gespräche in größeren Runden sind möglich. Ziel des persönlichen Gesprächs ist es, neben den fachlichen Fähigkeiten auch soziale Kompetenzen des möglichen Mitarbeiters abzuklopfen. Auch eventuelle Lücken im Lebenslauf des Kandidaten können direkt angesprochen werden. Ist der Bewerber der Richtige für die ausgeschriebene Stelle? Entsprechen seine Qualifikationen tatsächlich dem Aufgabenbereich? Welche Wünsche hat er hinsichtlich der potentiellen Position im Unternehmen? Und passt der potentielle Mitarbeiter eigentlich zum Unternehmen und zum Team? All dies wird im Vorstellungsgespräch geklärt.

Möglicher Ablauf eines Bewerbungsgesprächs

1) Einstieg – ca. 5 Minuten

2) Kennenlernen – ca. 10 Minuten

3) Selbstvorstellung des Kandidaten – ca. 15 Minuten

4) Rückfragen – ca. 15 Minuten

5) Abschluss – ca. 5 Minuten

Um all das herauszufinden, wird das Gespräch in mehreren Phasen durchgeführt. Ein typisches Bewerbungsgespräch startet nach einem kurzen Smalltalk als Einstieg oft mit einer Vorstellung des Unternehmens und der Fachabteilung durch den Abteilungsleiter beziehungsweise auch durch die Personalabteilung. Dann folgt die Selbstpräsentation des Bewerbers, bei dem er neben seinem beruflichen Werdegang auch seine Qualifikationen im Fachgebiet schildert. Im Anschluss stellt der Abteilungsleiter gezielte Fragen hinsichtlich der zu besetzenden Position an den Kandidaten und gibt diesem die Möglichkeit, ebenfalls Fragen zur vakanten Stelle, zur Fachabteilung und zum Unternehmen zu stellen.

Mögliche Arten des Bewerbungsgesprächs

Offenes Gespräch: Das Vorstellungsgespräch kann als offenes / unstrukturiertes Gespräch ohne festgelegten Gesprächsablauf und Gesprächsinhalt durchgeführt werden. Das heißt, es wird sich weitestgehend spontan miteinander unterhalten. Da die Fragen an den Kandidaten größtenteils frei gestellt werden, haben diese Gespräche zum Nachteil, dass die Gespräche und somit die potenziellen Kandidaten nicht unmittelbar miteinander vergleichbar sind.

Standardisierte Gespräche: Bei einem standardisierten Vorstellungsgespräch sind Ablauf und Inhalt vorab genau festgelegt. Das hat zum Vorteil, dass die Kandidaten gut miteinander vergleichbar sind, da sie alle die gleichen Fragen beantworten müssen. Allerdings ist der Nachteil, dass es hier nicht zu einem offenen Gesprächsfluss kommt und dass weniger auf den einzelnen Kandidaten eingegangen wird.

Situative Gespräche: Bei dieser Sonderform der standardisierten Vorstellungsgespräche simuliert der Arbeitgeber eine Arbeitssituation. So wird überprüft, wie der Kandidat in der jeweiligen Situation im Job handeln würde.

Halbstandardisierte Gespräche: Hierbei handelt es sich um strukturierte Vorstellungsgespräch, mit nur zum Teil festgelegtem Ablauf und Inhalt. Als Kombination aus offenem und standardisiertem Gespräch liegen hier zwar festgelegte Fragen vor, der Ablauf ist aber spontan.

Wichtig ist es, dem Bewerber während des gesamten Gesprächs Wertschätzung entgegenzubringen, auch wenn bereits früh im Gespräch deutlich wird, dass er für die vakante Stelle nicht der geeignete Kandidat ist.

Hinweis: In diesem Text wird aus Gründen der Lesbarkeit auf das Gendern verzichtet.