Burn-out

Vorsicht vor dem Burn-out

Übersetzt man den Begriff „burn out“ wortwörtlich ins Deutsche, bedeutet dies „ausbrennen“. Und das trifft beim sogenannten Burn-out-Syndrom womöglich zu, denn es ist das Ergebnis eines psychologischen Prozesses, der durch dauerhafte Überlastung und Stress entsteht. Die Hauptursache ist in den meisten Fällen der Job, aber auch eine Kombination aus extrem anstrengendem Arbeitsalltag und hohen Anforderungen im Privatleben kann der Auslöser sein.

Tatsächlich führt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Burn-out in der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) als „berufsbedingtes Phänomen“ auf. Dabei wird das Burn-out-Syndrom von der WHO zwar nicht als Krankheit klassifiziert, trotzdem betont die Organisation, dass ein Burn-out die Gesundheit negativ beeinflussen kann. Dies kann auch dazu führen, dass Betroffene medizinische Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Die WHO ordnet den Burn-out als Syndrom ein, das aufgrund von „chronischem Stress am Arbeitsplatz entsteht, der nicht erfolgreich verarbeitet wird.“ Laut Klassifikation der Organisation teilt man dem Burn-out-Syndrom drei verschiedene Dimensionen zu. Diese drei spezifischen Gefühle gelten als Anzeichen:

Drei Dimensionen des Burn-out (WHO)

· ein Gefühl von Energielosigkeit und Erschöpfung

· eine zunehmende geistige Distanz oder negative, zynische Haltung zum Job

· ein geringeres berufliches Leistungsvermögen

Aber die Symptome, unter denen ein Betroffener leidet, können neben diesen Dimensionen vielseitig sein. Neben einem breiten Spektrum an negativen Gefühlen, leiden Betroffene zusätzlich häufig unter körperlichen Stresssymptomen. Der extreme Stress macht wortwörtlich krank und die Symptome reichen bis hin zur Arbeitsunfähigkeit.

Weitere mögliche Symptome eines Burn-outs

· deutliche Reizbarkeit

· Traurigkeit

· Angst und Unruhe

· Schlafstörungen, Müdigkeit, Kopf- oder Magenschmerzen

Und die Zahl der Betroffenen ist tatsächlich alarmierend. Laut einer amerikanischen Studie aus dem Jahr 2018, durchgeführt vom American Institute of Stress, leiden in den USA rund 83 Prozent der arbeitenden Bevölkerung unter jobbedingtem Stress. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine Umfrage der Pronova BKK aus dem gleichen Jahr: Hier gaben 87 Prozent der Befragten an, von ihrer Arbeit gestresst zu sein.

Die amerikanische Studie zeigte außerdem auf, dass Betroffene eines Burn-outs eine um 63 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben, im Beruf krankheitsbedingt auszufallen. Als wichtigste Auslöser für das Burn-out Syndrom ermittelten die Forscher folgende Ursachen:

· unfaire Behandlung am Arbeitsplatz

· zu hohe Arbeitsbelastung

· unklare Erwartungen

· mangelnde Kommunikation oder Unterstützung durch Vorgesetzte

· zu großer Zeitdruck

Was Unternehmen tun können

Präventive Maßnahmen durch das Unternehmen lassen Burn-out-Syndrome bei den Mitarbeitern meist gar nicht erst entstehen. Hier können Unternehmensleitung und Personalabteilung bereits früh entgegensteuern, indem sie den Stress einzelner Abteilungen und Mitarbeiter reduzieren. Ein angepasstes Zeitmanagement und entsprechende Unternehmensstrukturen können dabei helfen, Stresssituationen vorzubeugen. Hier hilft es, den Mitarbeitern mehr Autonomie, Flexibilität und Mitgestaltung bei ihrer Arbeit zu ermöglichen, sowie ihnen mehr Einblicke in die Leistungserwartung zu geben. Außerdem gilt auch ein verbessertes Arbeitsumfeld als präventive Maßnahme. Empfohlen werden hier zum Beispiel entsprechende Bedingungen am Arbeitsplatz mit möglichst viel natürlichem Licht, weniger Lärm und anderen Störfaktoren.

Zugleich ist es wichtig, überlastete oder gestresste Mitarbeiter möglichst frühzeitig zu erkennen. Regelmäßige Gespräche und ein interner Austausch mit den Abteilungen können hier bereits unterstützen. Tatsächlich lässt sich nicht jeder Burn-out vermeiden. Daher gilt: Zeigt ein Mitarbeiter deutliche Anzeichen, ist es wichtig, dass unmittelbar eine ärztliche Beratung und Behandlung in Anspruch genommen wird.

Hinweis: In diesem Text wird aus Gründen der Lesbarkeit auf das Gendern verzichtet.