Führung

Zielorientierte Einbindung der Mitarbeiter in die Aufgaben des Unternehmens

Unter Führung versteht man in den Sozialwissenschaften die planende und zielorientierte Beeinflussung des Verhaltens und Erlebens von Individuen und Gruppen innerhalb von Organisationen. Dabei wird im Hinblick auf Unternehmen unterschieden zwischen der Unternehmensführung, also dem Verwalten und Organisieren eines Betriebs, und der Mitarbeiterführung. Unter Letzterer versteht man die zielorientierte Einbindung der Mitarbeiter in die Aufgaben des Unternehmens.

Eine wichtige Voraussetzung für eine Führung ist in jedem Fall eine asymmetrische soziale Beziehung. Das bedeutet, dass jemand anderen übergeordnet ist. Und Führung hat demnach auch immer etwas mit Machtverhältnissen zu tun. Ein solches Hierarchie-Wechselspiel aus Machtausübung und Unterwerfung ist tatsächlich ein Kennzeichen sozialer Gemeinschaften. Die Aufgabe einer Führung ist es hier, in der Gemeinschaft die notwendige Orientierung und Sicherheit zu geben.

Übertragen auf Unternehmen – im Kleinen auch auf einzelne Abteilungen in Unternehmen – dient die Hierarchie dann der Koordination und Zielerreichung. Gleichzeitig liegt eine sehr wichtige Führungsfunktion aber auch in der Motivation der Mitarbeiter und in der Sicherung des Teamzusammenhalts. Gerade in Bezug auf Letzteres ist Führung als eine sehr wichtige soziale Kompetenz einer Person anzusehen. Eine erfolgreiche Führung machen aber nicht nur die Eigenschaften einer Person aus, auch die fachliche Autorität, die situativen Bedingungen, die sozialen Beziehungen und der Einsatz von Führungstechniken beziehungsweise Führungsinstrumenten spielen hier mit hinein.

Man unterscheidet in diesem Zusammenhang auch die formelle Führung, bei der die Führungskompetenz durch die formelle Organisation festgelegt ist, und die informelle Führung. Letztere trifft man zum Beispiel in Arbeitsgruppen an, wenn ein Mitarbeiter ohne formelle Führungsposition sich als Führung herausbildet, da ihn Persönlichkeit und Fachkompetenz dazu befähigen.

Führung – Leadership – Management

Tatsächlich ist das Wort Führung im Deutschen negativ konnotiert. Für viele ist es im Sprachgebrauch schlichtweg durch den Begriff Führer seit der Zeit des Nationalsozialismus vorbelastet. Immer häufiger verwendet man daher im Zusammenhang mit Führung auch den englischsprachigen Begriff Leadership. Führung im Sinne von Leadership greift jedoch noch ein Stück weiter, denn ein Leader zeichnet sich im Vergleich zu einer herkömmlichen Führungskraft, zudem immer durch eine enorm innovative Unternehmensvision aus. Das heißt, ein Leader inspiriert seine Mitarbeiter und motiviert sie, den Unternehmenserfolg aktiv mitzugestalten. Wichtig im Zusammenhang mit Leadership sind Fähigkeiten und Maßnahmen wie zum Beispiel Begeisterung, Einbindung, Kommunikation aber auch Information. Berühmte Leader sind zum Beispiel der Facebook-Chef Mark Zuckerberg oder der verstorbene Apple-Chef Steve Jobs. Bei Top-Leadern wie Jobs und Zuckerberg geht man sogar so weit, von Anhängern statt Mitarbeitern zu sprechen, da diese sich auch auf emotionaler Ebene klar mit den Ideen und Gedanken des Leaders identifizieren.

Abzugrenzen ist Führung aber auch vom Begriff Management. Hier stehen immer die organisatorischen und analytischen Kompetenzen im Mittelpunkt, die benötigt werden, um ein Unternehmen erfolgreich zu leiten. Management befasst sich demnach mit unter anderem dem Controlling, der Planung, der Qualitätssicherung und der Analyse. Während also bei der Führung vom Menschen aus denkend vorgegangen wird, wird beim Management vom Unternehmen aus denkend gehandelt. Eine Führungskompetenz kann hier wiederum als Managementkompetenz verstanden werden, die wichtig und zielführend ist in der Interaktion mit den Mitarbeitern.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.