Mitarbeiter-Engagement

Emotionale Bindung an das Unternehmen

Laut Gallup Studie 2019 glauben ganze sechs Millionen Beschäftigte nicht an ihr Unternehmen. 122 Milliarden Euro Folgeschäden ergeben sich aus der fehlenden emotionalen Bindung an das Unternehmen. Eine Kausalität mit Folgen. Es lässt sich nicht wegdiskutieren: Das Mitarbeiter-Engagement ist einer der Dreh- und Angelpunkte für den Erfolg, der sich sogar in den Bilanzen niederschlägt. Da Mitarbeiter-Engagement in den Bereich der Personalentwicklung und HR-Abteilung fällt, wird erneut deutlich, wie vernetzt Personaler heute im Unternehmen arbeiten müssen.

Was ist Mitarbeiter-Engagement überhaupt?

Eigentlich selbsterklärend, und doch wollen wir an dieser Stelle eine kurze Definition formulieren. Engagierte Mitarbeiter sind jene, die mit dem Herzen dabei sind, leidenschaftlich ihrer Funktion im Unternehmen nachgehen und sich mit dem Arbeitgeber identifizieren. Der Erfolg des Unternehmens ist damit auch ein persönlicher Erfolg. Daraus ergeben sich für den Arbeitgeber unterschiedliche Vorteile.

Welche Vorteile hat ein hohes Mitarbeiter-Engagement?

Ist das Identifikationspotenzial mit dem Job hoch, ist der Mitarbeiter

• bereit, über den Tellerrand hinaus zu denken

• leistungsbereiter und produktiver (kein Dienst nach Vorschrift)

• innovativer

• ein Corporate Ambassador und damit Teil des Employer Brandings

• ein Multiplikator für Unternehmensbotschaften und Kommunikator

Wie kann ich das Mitarbeiter-Engagement positiv beeinflussen?

Drei Kategorien beeinflussen das Mitarbeiter Engagement:

• der Arbeitsplatz und dessen Struktur

• der Führungsstil

• persönliche Motivatoren: Personalentwicklung, Karriereplanung usw.

Zu den äußeren Faktoren, die die Verbundenheit von Beschäftigten mit dem Unternehmen stärken können, zählen ein gut gestalteter Arbeitsplatz, die technische Infrastruktur, ein attraktives Umfeld mit Goodies wie Obst, Kaffee und Räumlichkeiten, die die Kommunikation und Interaktion mit Kollegen ermöglichen.

Diese Rahmenbedingungen schaffen eine gute Basis, nicht weniger wichtig sind Maßnahmen, die die Unternehmenskultur selber betreffen. Flache Hierarchien und ein konsequentes Ideenmanagement kommen gerade bei jungen Mitarbeitern an. Ist die Führungsebene ansprechbar und sind Entscheidungsprozesse transparent? Ist die Kommunikation respektvoll und auf Augenhöhe? Doch auch ältere Mitarbeiter laufen oftmals Gefahr, innerlich zu kündigen und Dienst nach Vorschrift zu machen. Nämlich dann, wenn sie von der Führungsebene nicht ausreichend gefördert oder gar übersehen werden. Gerade in Zeiten der digitalen Transformation setzen zu viele Unternehmen auf junge Mitarbeiter und vernachlässigen die Personalentwicklung der älteren. Ein Fehler.

Mitarbeiter begeistern und zu Corporate Fans machen

Tools wie eine Laufbahnplanung oder Feedback-Gespräche ermöglichen es den Personalern, die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu erkennen und ins Unternehmen – und in dessen Führung – zu tragen. Letzten Endes ist es auch die Aufgabe des Führungspersonal, die emotionale Bindung der Beschäftigten an den Arbeitgeber zu forcieren. Damit das klappt, braucht es die richtigen Menschen an der Spitze, die wiederum von der HR-Abteilung ausgesucht und aufgebaut werden. Experten raten bei diesem Punkt zu Mut: Wenn ein Mitarbeiter Führungsqualitäten hat, sollte er schnell die Karriereleiter aufsteigen können, auch wenn er noch nicht lange im Unternehmen arbeitet. Regelmäßige 360-Grad-Feedbackgespräche wiederum unterstützen Führungskräfte in ihrer persönlichen Entwicklung. Wir sehen, Mitarbeiter-Engagement ist komplex und hat viele Facetten. Kleiner Tipp: Mind-Mapping ist ein guter Ansatz, um die Kausalitäten und Strukturen in diesem Kontext zu überblicken und zu visualisieren. Für eine fundierte Personalplanung, die aus Mitarbeitern Corporate-Fans machen.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.