Mitarbeiterempfehlung

Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter

Empfehlungsmarketing ist nicht nur im E-Commerce angesagt, auch im Personalmarketing schlägt eine persönliche Empfehlung die Stellenanzeige in Sachen Glaubwürdigkeit. Dem Mitarbeiter kommt in diesem Kontext eine hoher Vertrauensvorschuss zu. Denn wem können potentielle Bewerber mehr vertrauen als deren Mitarbeiter? Ein Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm ist die logische Konsequenz. Hinter diesem Begriff versteckt sich ein System oder Programm, über das Mitarbeiter ihrem Arbeitgeber Verwandte, Freunde oder Bekannte aus ihrem privaten Umfeld als potenzielle Arbeitnehmer empfehlen. Eine erfolgreiche Empfehlung hat oftmals eine Prämie oder ähnliche Belohnung für den Empfehlenden zur Folge.

Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter: Klüngelei und kulturelles Klonen?

Nun könnte man natürlich an dieser Stelle monieren, dass mit einem Mitarbeiterempfehlungsprogramm dieser Art der Klüngelei Tür und Tor geöffnet wird. Zudem empfehlen Mitarbeiter bevorzugt Kollegen, die aus einem ähnlichen sozialen Umfeld stammen und mit ihnen auf einer Wellenlänge schwimmen, was Interessen, Alter oder Lifestyle angeht. Kulturelles Klonen kann die Folge sein. Hier ist das HR-Management gefragt. Natürlich muss sie Themen wie Diversität im Blick behalten und die Kanäle offen halten. Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter ist als Ergänzung der bestehenden Recruitingmaßnahmen zu verstehen, nicht als Ersatz.

Welche Vorteile hat die Mitarbeiterempfehlung durch Mitarbeiter?

Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter ist ein bequemer und effizienter Weg, um die Cost- und die Time-per-Hire zu reduzieren, Stellen also zügig neu zu besetzen. Weitere Vorteile sind:

• ein hoher Cultural Fit und gute Candidate Satisfaction. Der neue Mitarbeiter kann den Arbeitgeber im Vorfeld gut einschätzen und weiß meist, worauf er sich einlässt.

• schnelles Onboarding durch hohe Motivation seitens des empfehlenden Mitarbeiters und informelles Lernen

• gute Teamarbeit und Interaktion

Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter als Teil des Bewerbermanagements

Ein Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm braucht vor allem eines: Struktur. Die Basis ist eine Software, die dem Datenschutz gerecht wird und sich problemlos in das Bewerbermanagement integrieren lässt. Eine Verlinkung mit einem Talent Pool ist sinnvoll, eine Vernetzung mit dem Intranet oder anderen Mitarbeiter-Kanälen ideal. Denn ist eine Stelle vakant, muss diese Information an die Mitarbeiter weiter gereicht werden. Eine standardisierte Lösung unterstützt die Personalabteilung in der effizienten Kommunikation. Zudem kann so sichergestellt werden, dass wirklich alle wesentlichen Informationen bezüglich der Position definiert sind. Denn passende Kandidaten können Mitarbeiter nur empfehlen, wenn diese umfassend über das Stellenprofil Bescheid wissen.

Noch ein Argument, das für ein IT-basierte Mitarbeiterempfehlung spricht: die transparente Candidate Journey, die Zeit und kommunikative Fails reduziert. Eine lückenlose Dokumentation, in der alle in den Recruiting-Prozess beteiligten Personen aufgeführt sind, und ein konsequentes Reporting sorgen für Transparenz und eine Nachvollziehbarkeit auch hinsichtlich der KPI.

Prämien als Motivator

Es ist nicht unüblich, dass Mitarbeiter, deren Empfehlung zu einer erfolgreichen Besetzung einer vakanten Stelle führt, eine Prämie erhalten. Wie so oft hat auch diese Maßnahme zwei Seiten. Zum einen stellt sie natürlich einen Anreiz dar, sich einzubringen und das eigene Netzwerk zu bemühen. Zum anderen kann der monetäre Anreiz unter Umständen zu falschen Empfehlungen führen, weil nicht das Wohl der Firma, sondern das des eigenen Kontos im Fokus steht. Allerdings, auch das ist Fakt, fallen falsche Empfehlungen auf den Empfehlenden zurück. Selbst dann, wenn das Unternehmen sich gezielt bemüht, den Mitarbeiter aus der Verantwortung für ein erfolgreiches Recruiting zu ziehen. Letzteres sollte Standard bei einer Mitarbeiterempfehlung sein: Ob der neue Beschäftigte Teil des Unternehmens wird, liegt alleine in der Hand des Arbeitgebers.

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text auf das Gendern.